ISBN-13: 9783110194890 / Angielski / Twarda / 2007 / 399 str.
ISBN-13: 9783110194890 / Angielski / Twarda / 2007 / 399 str.
Nationen gelten heute als Konstrukte im Spannungsfeld von Politik und Kultur und damit auch von Literatur. Parallel dazu hat sich in der interdisziplinar-mediavistischen Nationenforschung ein tief greifender Paradigmenwandel vollzogen, der unter anderem zu einer weit spateren Datierung der Anfange deutschen Nationsbewusstseins gefuhrt hat als lange ublich. Beide Entwicklungen fordern in neuer Weise auch die Literaturwissenschaften zu kritischer Reflexion. Die Monographie setzt hier an, indem sie erstmals systematisch aus germanistisch-mediavistischer Perspektive nach Genese und Modus narrativer Konstruktion (vor-)nationaler Identitat in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters fragt und zugleich aktuelle Entwicklungen der historischen Linguistik mitberucksichtigt. Dadurch geraten gangige Interpretationsmuster so bekannter Texte wie des 'Annoliedes' und der 'Kaiserchronik' auf den Prufstand, und sukzessive weitet sich der Blick auf verschiedene Reprasentanten so unterschiedlicher (differenzierungsbedurftiger) Gattungen wie mittelhochdeutscher Chanson-de-geste-Adaptation, deutscher Heldenepik oder spatmittelalterlicher (Reim-)Chronistik. Dabei zeichnen sich Konsequenzen ab, die auch die Humanismusforschung betreffen.