ISBN-13: 9783656599074 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 32 str.
ISBN-13: 9783656599074 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 32 str.
Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Deutsch - Literaturgeschichte, Epochen, Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover (Philosophische Fakultat), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit seinem Drama "Schlageter" (1933) wurde Hanns Johst zum fuhrender Exponenten einer literarischen Mythen- und Legendenbildung, durch die ein ehemaliger Frontkampfer zum Nationalhelden stilisiert wird. Mit seinem Stuck erreichte dieser gleich nach dem Ende des ersten Weltkrieges einsetzende Prozess seinen absoluten Hohepunkt. Nach den Worten Gunther Ruhles handelt es sich um "das erste Schauspiel, in dem das 'Dritte Reich' sich selbst] feierte." Durch Johsts Drama verbreitete sich das Schlagwort vom "ersten Soldat des Dritten Reiches," das dem von den Nationalsozialisten betriebenen Militarkult enormen Auftrieb verlieh. Der Autor hatte seine literarische Laufbahn mit expressionistischen Dramen begonnen und war schon in den zwanziger Jahren ein anerkannter und wiederholt aufgefuhrter Dramatiker gewesen. Mit Beginn der Weimarer Republik hatte er den Expressionismus hinter sich gelassen und war auf einen immer starker volkisch und nationalistisch ausgerichteten Kurs eingeschwenkt, der ihn schlielich zu einem uberzeugten Nationalsozialisten und zu einem der erfolgreichsten Kulturfunktionare des Dritten Reiches werden lie. Die Kronung seiner politischen Karriere war das Amt des Joseph Goebbels direkt unterstellten Prasidenten der Reichsschrifttumskammer, das er von 1935 bis 1945 innehatte. Dass Johst als Dramatiker ursprunglich im Stil des Expressionismus geschrieben hatte, erkennt man zum Beispiel daran, dass der Protagonist Leo Schlageter - ahnlich dem eines expressionistischen Wandlungs- und Verkundigungsdramas - sich vom zogernden Zweifler am Sinn seines Tuns zum uberzeugten Verfechter des aktiven Widerstands gegen die franzosische Besetzung des Rheinlandes im Jahre 1923 entwickelt. Damit wird er fur seine "Kameraden" zur vorbildlichen Fuhrerfigur und fur seine Ford