ISBN-13: 9783638700832 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 84 str.
Examensarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Romanistik - Franzosisch - Linguistik, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wird die franzosische Sprachgemeinschaft zunehmend von Kommunikationsformen beherrscht, welche die Verbreitung von Mundlichkeitserscheinungen begunstigt. So ubt z.B. das Telefon, das Fernsehen, das Kino, die Boulevardpresse und der Rundfunk, dem diese Arbeit gewidmet ist, aktiven Einfluss auf die Sprache aus und bewirkt ein immer starker werdendes Abweichen der realen Sprachrealisation von der Norm des bon usage, die seit der Franzosischen Revolution als prestigetrachtig gilt. Die aktuelle Sprachpolitik beschaftigt sich noch immer mit dieser crise du francais, die den "Verfall" des bon usage zum Schwerpunkt hat, was grotenteils den oben genannten Mundlichkeitserscheinungen zuzuschreiben ist. Auch wenn der Versuch die franzosische Sprache "rein" zu halten in gewisser Weise verstandlich ist, muss man jedoch einsehen, dass Sprache lebendig ist - und alles Lebendige verandert sich. Wenn dies nicht der Fall ware und die Diskrepanz zwischen dem klassischen und dem Vulgarlatein nicht zunehmend groer geworden ware, gabe es weder das Franzosische, noch eine andere romanische Sprache, was zum Nachdenken anregen sollte. Somit ist das francais parle wichtiger Bestandteil der modernen Sprachwissenschaft. Eine besondere Form des gesprochenen Franzosisch ubt das francais radiophonique aus, da es sich zwar dem Medium der gesprochenen Sprache bedient, durch den hohen Offentlichkeitsgrad jedoch eher zu Distanzsprachlichkeit tendiert1 und in einem gewissen Mae den oben erwahnten sprachpolitischen Manahmen untergeordnet ist, was im Folgenden naher erlautert wird.