ISBN-13: 9783941482678 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 132 str.
Wenn Kinder einen gestorten oder gehemmten Zugang zur Sprache entwickelt haben, kann es ab dem 1. Schuljahr zu Misserfolgserlebnissen und weiteren Angsten kommen, welche die Entwicklung des Lese- und Rechtschreibens belasten. Der tiefere Grund fur das Entstehen von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten bei Kindern ist oft nicht in einer angeborenen oder erworbenen Schwache zu suchen, sondern in dem Bedurfnis, sich in die eigene Phantasie-, Spiel- und Wahrnehmungswelt zuruckzuziehen, um sich so vor den sprachgewaltigen Anforderungen Erwachsener zu schutzen. Daraus entstehen Schwierigkeiten, die spatestens im ersten Schuljahr sichtbar werden und die dazu fuhren konnen, dass diese Kinder stigmatisiert werden, weil man sie mit dem Standard des Lese- und Rechtschreibens der Jahrgangsklasse vergleicht, die sie nicht erfullen wollen oder konnen. Auch verhatschelte Wunderkinder kann dieses Schicksal in der ersten Klasse ereilen wie zum Beispiel den beruhmten Schriftsteller Jean Paul Sartre und den nicht minder beruhmten Gustave Flaubert. Der Autor dieses Buches konnte das Phanomen der Lese- und Rechtschreibnot dieser beiden beruhmten Schriftsteller beim Schulbeginn nachzeichnen, weil durch Sartres Die Worter und sein Monumentalwerk uber Gustave Flauberts Leben und Werk Der Idiot der Familie detaillierte Einsichten in die fruhkindliche Konfrontierung dieser beiden Personen mit Sprache moglich sind. Das Fruhwerk Flauberts bietet zudem Einblicke in die Verarbeitung der tiefen Wunde, die ihm Erwachsene, vor allem sein Vater, zufugten, indem sie ihn durch ihre Ansprache aus seiner Phantasiewelt rissen und sich uber seinen idiotischen Gesichtausdruck amusierten.