Der am 11. März 1821 in Trier an der Mosel geborene Georg Schmitt (verstorben 1900 zu Paris) ist als der Komponist des Mosellieds "Im weiten deutschen Lande" noch ein Begriff. Das Gelegenheitswerk spiegelt seine wirklichen Leistungen und Fähigkeiten jedoch nicht im Entferntesten wider. Bereits als Heranwachsender wurde er zum Trierer Domorganisten ernannt. 1845 übersiedelte er nach Paris, wo er vornehmlich als Organist wirkte - von 1850 bis 1863 an der bedeutenden Orgel von St. Sulpice. Er schuf zahlreiche Orgel-, Chor- und Klavierwerke, einige groß besetzte Oratorien und liebäugelte sogar mit Oper und Operette. In jüngster Zeit wurde seine Musik wiederentdeckt: Schmitts Orgelwerke stellen eine gewichtige Stufe in der Entwicklung der (französischen) Orgelmusik des 19. Jahrhunderts dar und seine Klavierstücke sind ansprechende Charakterstudien, welche das einschlägige Repertoire sinnvoll bereichern.
Der Herausgeber Guido Johannes Joerg wird für seine Wiederentdeckungen von verloren geglaubten Kompositionen und deren Erst- und Neuausgaben geschätzt. Ganz im Sinne der Urheber bilden die akribisch und unter modernen musikkritischen Kriterien erarbeiteten Neuausgaben deren Werke so ab, wie sie ursprünglich gedacht waren - wie sie aber in ihrer Zeit nicht immer verwirklicht werden konnten. Die Ausgaben bieten ein modernes Notenbild, ein erläuterndes Vorwort zum Komponisten und seinen Werken sowie einen Kritischen Bericht.