Vorwort.-Stummes Sterben – Suizid im frühen Kino.-Selbstmordattentäter: Der Missbrauch von „Gottes Wille“.-Ein Selbstmordattentat.– oder doch Liebe?.-Assistierter Suizid, Tötung auf Verlangen, aktive und passive Sterbehilfe: „Sie können mich nicht umbringen – ich bin schon seit Jahren tot“.-Liebe und Tod im Meer vereint.-„Schöneres Sterben unter Freunden“.-Jenseits des Lustprinzips,-Bis dass der Tod uns scheidet,-„Lassen sie mich nicht so lange hier liegen, bis ich die Menschen nicht mehr jubeln höre“,-Todeswunsch nach Liebesverlust, Rettung und Heilung durch Liebe: „Einsame Sonntage hab ich zu viel verbracht. Heut mach ich mich auf den Weg in die lange Nacht“.-Das leise Drama eines Unsichtbaren.-Grün ist nicht das neue Schwarz.- Der Auftragsmörder.- Ode ans Leben.- Eine verhängnisvolle Ménage á trois.-Altruistischer Suizid, Schurken-Selbstmord, Freitod des Königs: -Selbstmord als Opfer.- Der Tod kommt beim Filmen.-„Schwäche, nichts als Schwäche“.- Jugendliche Selbstmörder, Angehörige von Suizidenten, Freitod aus Schuld und Scham: Todeskampf im Klassenzimmer.- „Carpe diem – und wenn ich dabei draufgehe“.- Eine Reise zurück.- Ein außergewöhnlicher Sohn in einer „ganz normalen Familie“.-Die Schande des Unvermögens.- Suizid als Folge einer psychischen Störung – Depression, Schizophrenie, Wahn, Bipolarer Störung, Sucht und Trauma: Drei Frauen, zwei Romane und ein Film.- Ebbe und Flut.-Das Ich und der Tod. Vom Selbst-Verlust zur Selbst-Werdung.- Die Hinterpforte des Lebens.- Durch die Hölle – Ich bin in Vietnam gestorben!- Mit dem Mut der Verzweiflung.- Suizid als Folge sozialer Probleme – Geldsorgen, Einsamkeit, Krankheit und Bilanz eines verpfuschten Lebens: Sometimes they not come back.-„Die Hölle, das sind die anderen“ (Sartre).- Wirkliches Leben als eigenes Leben.- „Wenn Du denkst es geht nicht mehr” (Rilke).-Suizid, Selbstmord und Freitod in Serien: Der Mensch beginnt nicht erst beim Abitur“.- „smells like teen spirit“? Die mediale Darstellung einer ohnmächtigen Generation.- Die Gravitation des Selbstmords.
Univ. Prof. Dr. Martin Poltrum, Professor für Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien, Philosoph, Psychotherapeut und Lehrtherapeut
Univ. Prof. DDr. Bernd Rieken, Professor für Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien, Privatdozent für Europäische Ethnologie an der Universität Wien, Psychotherapeut und Lehranalytiker in Baden bei Wien
Dr. Otto Teischel, Philosoph, Filmwissenschaftler, Psychotherapeut, Filmtherapeut und Autor, Klagenfurt
Das Thema Suizid spielt in der Weltliteratur eine große Rolle: In Shakespeares Werk kommen 13 Freitode vor, in der Bibel sind elf Selbsttötungen zu finden. Auch der Spielfilm interessiert sich seit jeher für den Topos der Lebensmüdigkeit und Todessehnsucht: Das American Film Institute zählt an die 1.600 Spielfilme, in denen Suizidhandlungen vorkommen bzw. eine Rolle spielen.
Neuere Untersuchungen zu den wichtigsten Suizidmotiven im Spielfilm zeigen, dass es im Film weniger psychiatrische Erkrankungen sind, die zu einem Selbstmord führen, sondern soziale Schwierigkeiten und Konflikte, wie zum Beispiel Beziehungsabbrüche, Trennungen, Eltern-Kind-Konflikte, Partnerschafts-Probleme, Geldnöte, Einsamkeit, Mobbing und zwischenmenschliche Schikanen, gesellschaftliche Vorurteile gegenüber Rasse und sexueller Orientierung, Schuld und Scham, welche Film-Protagonisten dazu bringen, sich das Leben zu nehmen. Damit fordert der Film die gängige psychiatrische Lehrmeinung heraus, dass sich 90% aller Suizidhandlungen vor dem Hintergrund einer psychischen Störung ereignen. Zumindest für die Filmfiguren stimmt diese These keinesfalls, da nur ca. 20% aller Film-Protagonisten sich aufgrund einer psychiatrischen Problematik das Leben nehmen.
Dieses Buch thematisiert alle Freitod-Beweggründe in den enthaltenen Filmen in unterhaltsamen Beiträgen und fachlich fundierten Analysen. Es richtet sich sowohl an filmbegeisterte Fachleute aus Psychiatrie, Psychotherapie und Psychologie als auch an interessierte Laien, die die Beweggründe der Filmfiguren besser verstehen möchten.
Die Herausgeber
Martin Poltrum, Professor für Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien, Philosoph, Psychotherapeut und Lehrtherapeut
Bernd Rieken, Professor für Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien, Privatdozent für Europäische Ethnologie an der Universität Wien, Psychotherapeut und Lehranalytiker in Baden bei Wien
Otto Teischel, Philosoph, Filmwissenschaftler, Psychotherapeut, Filmtherapeut und Autor, Klagenfurt