ISBN-13: 9783656062455 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 52 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethik, Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universitat - Universitat der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Zur Ethik des Umgangs mit schweren Menschenrechtsverletzungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Neunzig Jahre sind seit der gewaltsamen Vertreibung der Armenier aus dem Osmanischen Reich vergangen, doch nach wie vor bleiben wesentliche Fragen unbeantwortet. Dabei mangelt es nicht am offentlichen Interesse, wie durch zahlreiche Zeitungsberichte und Veroffentlichungen zu belegen ware. Die Aufarbeitung der Geschehnisse gestaltet sich nicht zuletzt deswegen problematisch, weil die Positionen unterschiedlicher kaum sein konnten: Wahrend die Vertreibung im kollektiven Gedachtnis der Armenier als sayfo (das Jahr des Schwertes, 1915) oder mets jerern (der groe Frevel/das groe Verbrechen) einzog, wird in der Turkei von offizieller Seite nach wie vor jede Verantwortung fur die Vertreibungen und den damit einhergehenden Massakern abgestritten. Auerhalb Kleinasiens hat sich weitestgehend die armenische Lesart durchsetzen konnen, wenngleich die historische Erschlieung nach wie vor luckenhaft ist. Bedauerlicherweise sind die Motive fur eine Auseinandersetzung mit den Vertreibungen haufig nicht im Interesse der Aufklarung der historischen Ereignisse oder dem Gedenken an die Opfer begrundet. So werden die armenischen Opfer instrumentalisiert, um einen befurchteten EU-Beitritt der Turkei zu verhindern, oder zumindest zu verzogern. Die unterschiedliche Umgangsweise mit den Vertreibungen soll nun im Verlauf der vorliegenden Arbeit thematisiert werden. Dabei wird zunachst die Aufarbeitung in den betroffenen Nationen, der Turkei und Armenien, betrachtet und schlielich mit der vermeintlich objektiveren Sichtweise des westlichen Auslandes verglichen werden. Hierzu bietet sich ein Blick nach Deutschland besonders an, da dem Deutschen Reich, durch sein Bundnis mit dem Osmanischen Reich, eine Mitwisserschaft wenn nicht gar eine Mittaterschaft unters