ISBN-13: 9783656976998 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Freie Universitat Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: "Was ware jedoch, wenn das Nicht(s)tun zu einer Quelle produktiver Verweigerung wurde?" fragt man im Booklet zur Ausstellung "Neue Wege ins Nichtstun," die 2014 in Wien stattfand. Der Ruckgriff auf die Verweigerung und ihr Potenzial in der zeitgenossischen Kunst, die stetig von neoliberalen Produktionsstrukturen ergriffen wird, fut geradezu auf einer 'Tradition der Verweigerer'. Indem sie sich den bestehenden asthetischen Normen, der Anbiederung an den Kunstmarkte oder dem Innovationsdruck verweigern, kampfen politisch engagierte Kunstler seit jeher gegen den Kunstbetrieb oder soziale Missstande an. Sie schreiben Manifeste oder fuhren Protestaktionen durch, alleine oder im Kollektiv. Andere wenden sich ganz von der Kunst ab. Zum Repertoire der kunstlerischen Verweigerung gehort auch der Kunststreik. Mehrere Male wurde er ausgerufen, im Westen als auch im Osten Europas und in den USA. Einer hat in den 1970er Jahren eine der radikalsten und konkretesten Aufrufe verfasst. Fur einen Zeitraum von drei Jahren forderte der deutschstammige britische Kunstler Gustav Metzger die komplette Einstellung der kunstlerischen Produktion und Kollaboration mit dem Kunstbetrieb. Metzger Arbeiten entstanden stets vor dem Hintergrund eines ausgepragten politischen Bewusstseins und der Befurchtung einer moglichen nuklearen Katastrophe. Insbesondere in seiner fruhen Auto Destruktiven und Auto Kreativen Kunst hat er sich stets mit dem Wesen von Zerstorung und Neuschaffung beschaftig und formulierte hier konsequent eine radikale Abkehr von der Kunstproduktion als Kampfansage an gesellschaftliche Verhaltnisse. Wie bei anderen, ist auch sein Streikaufruf missgluckt im Sinne einer tatsachlichen kollektiven Aktion. In diesem Text soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern der Kunststreik mit einem klassischen Streik der Lohnarbeiter zu vergleichen is