ISBN-13: 9783531343211 / Niemiecki / Miękka / 2006 / 318 str.
ISBN-13: 9783531343211 / Niemiecki / Miękka / 2006 / 318 str.
1. 5 Zusammenfassung Wir gehen davon aus, dass das Gelingen einer Erweiterung der EU nicht alleine eine Frage okonomischer Konvergenz ist, sondern auch eine kul turelle Komponente besitzt; die EU hat sich selbst im Zuge einer Vertie fung der Integration zunehmend als Wertegemeinschaft definiert. Wir konzentrieren uns in den kommenden Kapiteln auf die Analyse der kul turellen Differenzen zwischen den EU Landern und den Beitrittslandern. Unter Kultur verstehen wir dabei die zeitlich relativ stabilen nnd abstrak ten Vorstellungen einer wiinschenswerten Gesellschaft, die sich auf ver schiedene Wertspharen beziehen und die von den Biirgern oder Instituti onen einer Gesellschaft geteilt werden. Der normative Bezugspunkt un serer Analysen bildet dabei das kulturelle Selbstverstandnis der EU, wie es sich im Primar und Sekundarrecht findet. Die Vorstellungen der EU konfrontieren wir mit den landerspezifischen Kulturen. Diese operationalisieren wir iiber die Einstellungen und Werte der Burger, wie sie sich mit Hilfe von international vergleichenden, reprasentativen Bevolkerungsumfragen erheben lassen. Neben einer Deskription versuchen wir die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erklaren. Dabei erweisen sich vor allem drei Variablenkomplexe der Modernisierungsgrad einer Gesellschaft, die kulturell religiose Traditionslinie eines Landes und die politisch institutionelle Ordnung als zentrale Erklarungsfaktoren. 2. Religion im erweiterten Europa Religion war und ist ein Zentralbestand der Kultur einer Gesellschaft und damit auch ein zentraler Gegenstandsbereich der Kultursoziologie, insofern die Ideensysteme der Religionen einen kraftigen Einfluss auf die Handlungen der in ein Religionssystem eingebetteten Menschen haben.