ISBN-13: 9783531118123 / Niemiecki / Miękka / 1986 / 417 str.
Eine genauere Analyse findet sich in Alfred Schutz und Thomas Luckmann, Strukturen der Lebens welt, Bd. 2, Frankfurt/M. 1984, Kap. V. 2 Es gibt keinen erklarungs starken kontra-intuitiven Grund, von der Weber-Schutzschen, in dieser Hinsicht in der uberzeugenden europaischen Tradition der Common-sense-Philosophie stehenden Begriffsbestimmung des Handelns als absichtsvollen Verhaltens abzuweichen. Wenn Handeln als subjektiv sinnvolles, an einem vorentworfenen Ziel ausgerichtetes Tun oder Nicht-Tun verstanden wird, gibt es im menschlichen Verhalten vieles, das nicht "Handeln" ist, das phylogenetisch so weit gehend festgelegt ist, dass es durch Bewusstsein und Wissen unvermittelt ausgelost werden kann und wie von selbst ablauft. Aber "instinktives" Verhalten bildet in unserer Gattung kaum je selbstandige Verhaltenseinheiten, sondern wird typischerweise in ubergreifende Handlungskomplexe eingebaut. Selbstverstandlich ist das Kind auch fur komplexeres Handeln durch seine biologischen Anlagen "vorbereitet" es entwickelt die Fahigkeit, gesellschaftlich konstruiertes und gesellschaftlich vermit teltes Wissen um die Wirklichkeit, eine "Kultur," zu ubernehmen und als handlungsleitende Instanz zu verwenden. - Fur eine ausgewogene, gangigen Spekulationen mit Reserve begegnende biologi sche Stellungnahme zu diesen Fragen, siehe Hubert Markl, Biologie und menschliches Verhalten, in: Margaret Gruter und Man/red Rehbinder (Hrsg.), Der Beitrag der Biologie zu Fragen von Recht und Ethik, Berlin 1983, S. 67-84. 3 Mit diesen fluchtigen Bemerkungen ist nicht mehr beabsichtigt, als den Hintergrund fur die folgen den Uberlegungen anzudeuten. Eine besonders schone, genauere Darstellung der wissenssoziologi schen "Vorgeschichte" findet sich bei Hans Barth, Wahrheit und Ideologie, Erlenbach-Zurich, 2. Aufl. 1961. Zur weiteren Entwicklung vgl. auch Werner Stark, The Sociology of Knowledge, Lon don 195