ISBN-13: 9783663007340 / Niemiecki / Miękka / 1963 / 246 str.
Die in diesem Band zusammengestellten Zeitschriftenaufsatze des Verfassers auf dem Gebiet der Bankpolitik enthalten den Versuch, Anhaltspunkte fur eine sach liche Kritik der westdeutschen Wahrungs- und Kreditpolitik zu finden und danach eine sachdienliche Kritik vorzunehmen. Eine Auseinandersetzung mit den von mir vorgetragenen Gedanken und Anregungen ist bisher unterblieben. An den eindrucksvollen Warnungen des Bundeswirtschaftsministers Prof. L. Erhard in seiner Fernsehansprache vom 21. Marz 1962 wurde mit Recht beman gelt, dass sie die Selbstkritik gegenuber den getroffenen, noch mehr aber den unter lassenen Massnahmen der Bundesregierung und der Bundesbank vermissen liessen. Kommt eines Tages ein wirtschaftlicher Ruckschlag, wie er an der Borse schon seit Mitte 1961 eingetreten ist, wie er sich im Aussenhandel seit der DM-Aufwertung im Marz 1961 und verstarkt seit Anfang 1962, vor allem seit dem Borsenruckschlag vom 28. Mai 1962 zeigt, ohne dass die Gewerkschaftsforderungen davon die geringste Notiz nehmen, so heisst es in der offentlichen Meinung: Wo bleibt die Wissenschaft, warum schweigen die Nationalokonomen, Finanzwissenschaftler und die Betriebswirte, wo sind die Hinweise und Empfehlungen, die Anmerkungen und Warnungen der Bankvertreter unter den Gelehrten? Dann werden die Vertreter der Wissenschaft mit Vorwurfen und Beschuldigungen uberhauft. So ist es tatsachlich im August-Heft 1962 der neu erschienenen Zeitschrift "Das Capital" in einem Artikel von Erwin Topf mit dem Titel "Reden ware Gold gewesen" geschehen. Die deutsche Bankwirtschaft steht vor einer schweren Belastungsprobe. Angedeu tet habe ich dies in meinen einschlagigen Veroffentlichungen seit 1951, dem ersten Jahr einer starken Kreditexpansion nach der Koreakrise von 1950."