ISBN-13: 9783531120904 / Niemiecki / Miękka / 1990 / 220 str.
Bei der vorliegenden Arbeit habe ich zwei Zielsetzungen verfolgt. Die erste Zielsetzung ist eine inhaltliche. Sie besteht darin, zu einer Bewertung des Bundels von Forderungen, Diagnosen und Vorhersagen zu kommen, welches ich "Theorie der partizipatorischen Demokratie" genannt habe. Diese Theorie, welche die westlichen Demokratien im Namen klassischer Demokratieideale kritisiert 'und diesen Idealen an gemessenere gesellschaftliche Institutionen fordert, war in den siebziger Jahren Programm des studentischen Masscnprotests. Aber auch nach dem Abflauen dieses Protests erscheint sie von unverminderter Aktua litat, weil sie als Reflex auf das Unbehagen gedeutet werden kann, wel ches durch die Einschnurung des personlichen Freiheitsraums im Gefol ge eines universalen Burokratisierungstrends erzeugt wird, dessen Wirk samkeit ungebrochen ist. Die zweite Zielsetzung ist eine theoretische. Sie besteht darin, die Nutzlichkeit eines an Max Weber orientierten handlungs theoretischen Ansatzes bei Problemen der Erklarung und Vorhersage sozialer Tatbe stande zu erweisen. Zwei solcher Probleme werden auch von der eigent lich normativen Theorie der partizipatorischen Demokratie aufgeworfen: das Problem, ob diese Form der Demokratie realisierbar ist, und das Pro blem, ob sich beim dauerhaften Bestand dieser Demokratie die Person lichkeitsveranderungen einstellen, welche die Theorie vorhersagt. Die Losung dieser Probleme erfordert die Formulierung von Bedingungen des Bestands der partizipatorischen Demokratie wie auch von Bedin gungen des Erwerbs bestimmter Personlichkeitsmerkmale. Beide Bedin gungen sind im Rahmen eines handlungstheoretischen Ansatzes formu liert worden. Diese Arbeit ist durch ein zweijahriges Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstutzt worden. Ich danke der Deutschen Forschungsgemeinschaft fur diese Hilfe.