ISBN-13: 9783640529711 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 72 str.
ISBN-13: 9783640529711 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 72 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universitat Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Zeitgenosse Robert Musils, der Schriftsteller Stefan Zweig (1881-1942), beschrieb die osterreichisch-ungarische Monarchie in der Ruckschau als "goldenes Zeitalter der Sicherheit. Alles in unserer fast tausendjahrigen osterreichischen Monarchie schien auf Dauer gegrundet und der Staat selbst der oberste Garant dieser Bestandigkeit." Als Zweig diese Zeilen 1940 schrieb, befand er sich bereits im brasilianischen Exil, geflohen vor den Nationalsozialisten, entwurzelt und heimatlos. Robert Musil (1880-1942), dessen Lebenszeit fast deckungsgleich ist mit der Zweigs, veroffentlichte sein Erstlingswerk Die Verwirrungen des Zoglings Torle 1906. Es ist das 58. Regierungsjahr Kaiser Franz Josephs und das 40. Jahr in Frieden: eine Zeit, schenkt man Zweigs Auerung Glauben, groter personlicher Sicherheit und politischer Bestandigkeit. Vielleicht nur scheinbar, denn der Torle malt ein anderes Bild jener so oft verklarten Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die Studie liest Robert Musils "Torle" als Dokument einer Krise nicht nur des Subjekts, sondern der Gesellschaft der Habsburger-Monarchie insgesamt. Sie fragt nach Krisensymptomen wie nach Spuren eines "Habsburger-Mythos" (Magris), der nach dem Zerfall des Reiches 1918 eine Verklarung der K.u.K.-Monarchie bewirkt hat. Ein abschlieender Vergleich mit Arthur Schnitlers "Leutnant Gustl" und Marie von Ebner-Eschenbachs "Er lasst die Hand kussen" stellen die Frage nach der Reprasentativitat und Kontinuitat der im Roman dargestellten Krisenerscheinungen.