Die Krise des Literatursystems zwischen Goethezeit und Realismus als Voraussetzung für den 'Roman des Nebeneinander' - Der 'Roman des Nebeneinander' um 1850: 'Realismus' als work in progress - 'Romane des Nebeneinander' als Belastungstest eines konsolidierten 'Realismus' - Der 'Roman des Nebeneinander' in der Krise des Realismus
Gustav Frank promovierte mit dieser Arbeit bei Prof. Dr. Michael Titzmann in Passau. Von ihm liegen zahlreiche Publikationen aus dem Bereich der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft vor.
In einer Verbindung aus Literaturgeschichte und angewandter Erzähltheorie analysiert und erklärt Gustav Frank den literarischen Wandel um 1850. Hierfür interpretiert er Romane von Immermann, Willkomm, Gutzkow, Alexis, Hackländer, Oppermann und Karl May und setzt sie zu kanonischen Erzähltexten des 19. Jahrhunderts in Beziehung. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Konzeption des Subjekts und seiner Psyche, Modelle seines Lebensweges, Muster der Partnerwahl, Familie und sozialen Kontrolle sowie Entwürfe der soziokulturellen Lebensrealität und des geschichtlichen Wandels. Die Ergebnisse zeigen die Funktion der experimentellen Erzähltechnik für die Konstruktion der mentalitäts- und literaturgeschichtlich bedeutsamen Felder auf.