Franz(iskus) Justus Rarkowski (1873-1950) stammte Allenstein in Ostpreußen. Sein Vater war Stadtrat und 1890-1893 Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei (eventuell hatte er auch einen höheren Rang im preußischen Militär bekleidet). Über Rarkowskis theologische Studien und seine Jahre als Ordensmann ist kaum etwas bekannt. Es fehlten allerdings nach der Priesterweihe in Brixen/Tirol die Voraussetzungen (Bildungsabschlüsse) zur Übernahme eines ordentlichen Pfarramtes im ermländischen Heimatbistum. 1914 meldete Rarkowski sich freiwillig als Seelsorger bei der Armee und veröffentlichte 1917 das Buch "Die Kämpfe einer preußischen Infanterie-Division zur Befreiung von Siebenbürgen". 1929-1936 war er Beauftragter für die Seelsorge an den Katholiken der deutschen Reichswehr und Wehrmacht, 1936-1938 Apostolischer Administrator für die Angehörigen der deutschen Wehrmacht und schließlich 1938-1945 Katholischer Feldbischof der deutschen Wehrmacht (vom Vatikan ernannt). Weil die meisten seiner Kriegsschriften 1939-1944 Zeugnisse der Verehrung für den "Führer" als Obersten Befehlshaber der Wehrmacht enthielten, galt Rarkowski vielen als "Hitlers Feldbischof". Im deutschen Episkopat wurde er allerdings wohl nur vom Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger geschätzt, der sich von Schriften des Militärbischofs auch beim Verfassen eigener Hirtenbriefe inspirieren ließ.
Peter Bürger, Jg. 1961, seit 18 Lebensjahr Mitglieder der Internationalen kath. Friedensbewegung pax christi, katholischer Theologe und Publizist (www.friedensbilder.de); Bertha-von-Suttner-Preis 2006 (Studien zu Krieg und Massenkultur); Mitarbeit im Ökumenischen Institut für Friedenstheologie; Initiator des Editionsprojektes "Kirche & Weltkrieg" (https://kircheundweltkrieg.wordpress.com/).