ISBN-13: 9783638892926 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 52 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militar, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universitat Bamberg, Veranstaltung: HS Interregionale Ungleichheiten und Konflikte, 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erkenntnis setzt Interpretation voraus. In keiner anderen Wissenschaft ist die Bedeutung und Notwendigkeit der Interpretation aufgrund der Variabilitat und Komplexitat des unscharfen Gegenstandsbereichs so hoch anzusehen, wie in den Sozialwissenschaften. Interpretation ist jedoch subjektabhangig. Der Forscher muss eine Vielzahl von Entscheidungen treffen, um sich der Wahrheit anzunahern. Zu diesen Entscheidungen gehort auch die Auswahl der Perspektive. Gemeint sind hierbei zum einen explizite und auch implizite Annahmen uber den Untersuchungsgegenstand. Der Forscher kann sich dem Untersuchungsgegenstand nur dann annahern, wenn er apriorische Hintergrundannahmen und Kategorien einbringt, zu denen es immer auch Alternativen gibt (Schulze 2005, 2f.). Zum anderen ist der Beobachtungszeitraum festzulegen. Dieser Schritt ist vor allem bei kausalanalytischen Interpretationen entscheidend, weil bei vielen Kausalmodellen (z.B. kumulativer Natur) dem Auftreten der Ursache nicht unmittelbar auch das Einsetzen der Wirkung folgt, sondern letztere sich mitunter erst nach einiger zeitlicher Distanz zeigt (Blossfeld, 2002, 16f). Die notwendige Subjektabhangigkeit bei der Interpretation wird also begleitet von einem gewissen Ma an Irrtumswahrscheinlichkeit. Ob sich der Interpret geirrt hat, kann nicht immer eindeutig beurteilt werden. Es gibt jedoch einige wichtige Kriterien, die erfullt sein sollten. Hierzu zahlen unter anderem eine selbstkritische, falsifikationistische Grundhaltung des Interpreten sich selbst und seiner Arbeit gegenuber, die Widerspruchsfreiheit der Interpretation in sich und im Verhaltnis zu den ihr zugrundeliegenden Daten, die Komplexitat im Sinne der Berucksichtigung einer Vielzahl relevanter Sachverh