Zielgruppen und Unrechtscharakter der ,vorbeugenden Verbrechensbekämpfung‘ im Nationalsozialismus.- Arbeitsmoral und Sexualität im Visier der Behörden. Die NS-Verfolgung von Frauen als ‚Asoziale‘ und die Kontinuitäten der Ausgrenzung.- ‚Behinderung‘ und ‚Asozialität‘: Zur Konstruktion einer Beziehungsgeschichte.- Von einer Lücke – und warum es wert wäre, sie zu füllen. ‚Asozialität‘ als vernachlässigtes Thema der historisch-politischen Bildung.- Der Dokumentarfilm „...dass das heute noch immer so ist – Kontinuitäten der Ausgrenzung“ als Möglichkeit zur politischen Bildung.- „Schulterschluss gegen kriminelle Bettler-Banden“ - Antiziganistische Diskurse in Österreich.- Mechanismen des kommunalen Antiziganismus: neue Grenzziehungspraktiken am Beispiel einer westdeutschen Großstadt – ein Forschungswerkstattbericht.- Der Alltag von BettlerInnen in Wien – Betroffene zu Wort kommen lassen.- Obdachlosenfeindlichkeit. Von gesellschaftlicher Stigmatisierung bis zu Hasskriminalität.- „Wer nicht arbeitet, soll nicht…“. Antiegalitarismus, Naturalisierung und Sozialdarwinismus als zentrale Merkmale rechtsextremer Ideologie.- Identität und Image durch ‚Asozialität‘. Selbstinszenierung im Deutschrap.
Mag.a Dr.in Helga Amesberger ist Senior Researcher am Institut für Konfliktforschung, Wien.
MMag.a Judith Goetz ist Universitätsassistentin am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Wien.
Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr ist Senior Researcher am Institut für Konfliktforschung, Wien.
Dr. Dirk Lange ist Universitätsprofessor für die Didaktik der Politischen Bildung am Institut für Politikwissenschaft der Leibniz Universität Hannover.
Ausgangspunkt des Sammelbands ist die nationalsozialistische Verfolgung von Menschen, die als ,Asoziale‘ stigmatisiert wurden. Anhand dieses Referenzrahmens wird den Kontinuitäten dieser Stigmatisierung in aktuellen Diskursen und Bildern von ,Asozialität‘, ,arbeitsscheu‘ oder ,amoralischem Lebenswandel' nachgegangen. Es wird die Frage thematisiert, inwiefern aktuelle Debatten über Armut, Bettelei, ,Sozialmissbrauch‘, Obdachlosigkeit und Migration im Nationalsozialismus Anleihen bei historischen Denkmustern nehmen und welchen Beitrag Politische Bildung zur Bearbeitung selbiger leisten könnte. Mit vertiefendem Blick auf aktuelle Abwertungen von Bettler*innen, Sinti*zze und Rom*nja, Behinderte sowie Obdachlose werden die historischen, ideologischen und politischen Hintergründe und Kontinuitäten analysiert sowie Möglichkeiten der Thematisierung im pädagogischen Kontext skizziert.
Die Herausgebenden
Mag.a Dr.in Helga Amesberger ist Senior Researcher am Institut für Konfliktforschung, Wien.
MMag.a Judith Goetz ist Universitätsassistentin am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Wien.
Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr ist Senior Researcher am Institut für Konfliktforschung, Wien.
Dr. Dirk Lange ist Universitätsprofessor für die Didaktik der Politischen Bildung an der Universität Wien und leitet das Demokratiezentrum Wien.