ISBN-13: 9783640503476 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 2, Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die Herrnhuter Mission in Ubersee, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Herrnhuter Mission im Sudamerikanischen Land Surinam wurde von Historikern oft vom Ende her aufgerollt. Uber die Emanzipation der Sklaven im Niederlandischen Orbit wurde viel geforscht, geschrieben, die Herrnhuter Protagonisten wie Peter LaTrobe oder Otto Tank beleuchtet, die Meinungen und Handlungen der christlichen Gemeinschaft im Kontext analysiert. Wie standen sie zur Sklavenfrage? Was unterschied sie von den Abolitionisten aus Grossbritannien, wie rechtfertigten sie ihre Zusammenarbeit mit anderen Kolonialisten und gestalteten sie das Zusammenleben mit den Sklaven? Doch verpasst es die vorliegende Forschungsliteratur oft, Hintergrunde zu beleuchten, die das Verhalten der Herrnhuter verstandlich machen. Die Quellen aus der Zeit der Emanzipationsbewegung, also zwischen 1830 und 1871, geben daruber nicht viel Aufschluss - die Briefe von Tank, LaTrobe oder der Missionare vor Ort reagieren oft auf verbale Angriffe von englischen Christen aufgrund ihres Sklavenbesitzes, sie argumentieren und rechtfertigen, verraten aber wenig von dem unreflektierten, unkritischen Geist, mit dem sie ihre Missionsarbeit in Surinam begannen. Sekundarliteratur verweist in diesem Fall auf Zitate von Graf von Zinzendorf, der die Sklaverei als Gottes Strafe fur die Afrikaner umdeutete und jedem auferlegte, sich seinem Schicksal zu fugen. Von solch einer Meinung waren die ersten Manner, die 1735 nach Surinam ausgesendet wurden, sicherlich gepragt. Und trotzdem waren sie selbst es, nicht Zinzendorf, die mit den kolonialien Verhaltnissen, dem Umgang zwischen Pflanzern und Sklaven, konfrontiert wurden und ihren Platz in dem System einnehmen mussten. Deshalb"