ISBN-13: 9783638760874 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 72 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: gut, Universitat Hamburg, Veranstaltung: Kommunikative Strategien in Asien und Afrika, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man die Bevolkerung Shanghais etwas naher, so wird ziemlich schnell deutlich, dass sie vor allem eins nicht ist: homogen. In der ganzen Stadt wimmelt es nur so vor Fremdsprachen, Dialekten und Aussprachevarianten. Das ist nicht weiter verwunderlich, da Shanghai nicht nur als internationaler Finanzmarkt Investoren, Geschaftsleute, Arbeiter und Glucksritter aus dem In- und Ausland anlockt, sondern auch als Kulturzentrum gilt, und sich daher Kunstler und Freigeister in den Akademien und Bars der Stadt tummeln. Bereits vor der Grundung der Volksrepublik 1949 machten Immigranten zwei Drittel der Stadtbevolkerung Shanghais aus. Vor allem aus den Nachbarprovinzen Jiangsu und Zhejiang, sowie aus Guangdong stromten die Menschen nach Shanghai, um dort vor allem zu wirtschaftlichem Erfolg zu gelangen. Und dieser Trend setzte sich auch nach der Befreiung fort. So wurde in Shanghai eine vielschichtige Sprachgemeinschaft geschaffen, die ihre ganz eigenen Methoden fur das Miteinander geschaffen hat. Sprache dient hier zur sozialen und regionalen Abgrenzung von anderen Gruppen und fordert gleichzeitig die Solidaritat innerhalb der Gemeinschaft. Aber nicht nur Dialekte aus den verschiedenen Regionen Chinas spielen eine grosse Rolle in der Selbstdefinition der Shanghaier. Auch auslandische Sprachen fliessen in den Sprachgebrauch ein und wirken sich auf die soziale Kompetenz eines jeden Burgers aus. Zudem werden wir im Folgenden sehen, dass der Shanghaier ein Meister darin ist, sich seine ganz individuellen Kommunikationssysteme zu erschaffen, und dies vor dem Hintergrund einer auf Veranderung angelegten Stadtbevolkerun