ISBN-13: 9783638715089 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 56 str.
ISBN-13: 9783638715089 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Altere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 2,0, Universitat Mannheim, 4 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der "Frauendienst" Ulrichs von Lichtenstein, entstanden um 1255, ist eine stilisierte Autobiographie des Autors, in der er sein Leben bezuglich seines Diensts als Minneritter beschreibt. Das Werk zeigt exemplarisch den vorbildlichen hofischen Ritter Ulrich, wie er den Minnedienst an zwei verschiedenen Damen leistet. Die als Tatsachen dargestellten Episoden sind durchaus nicht immer ernst zu nehmen, ubertreibt der Autor doch stark seine Verehrung der ersten Dame, deren Handwaschwasser er zu trinken vorgibt und der er zum Beweis fur die Aufrichtigkeit seines Minnediensts seinen abgeschlagenen Finger zukommen lasst, eingebunden in ein Buch mit Minneliedern. An solchen und ahnlichen Stellen wird deutlich, dass der Autor selbst das Konzept der hohen Minne nicht ohne Ironie gesehen hat. Dieses sah vor, dass ein Adeliger mit dichterischen und kampferischen Mitteln um eine Dame von hoherem Stand als dem eigenen warb - mit dem einzigen Ziel, das eigene Ansehen und das ihre zu vermehren. Nahm die Dame den Dienst an, bedeutete das zugleich eine soziale Aufwertung des Minneritters. War er wiederum erfolgreich bei Turnieren, die er in ihrem Namen besuchte, wurde sein Ruhm automatisch auch ihr zuteil usw. So gesehen handelte es sich fur beide Seiten um eine Zweckbeziehung. Die wirkliche Minneerfullung war nicht Teil des Konzepts, da ansonsten der Kreislauf von wechselseitiger Ehrvermehrung unterbrochen worden ware. Einen weiteren wichtigen Aspekt der hohen Minne stellte die vollkommene Idealisierung der jeweiligen Minneherrin dar, die demnach reine Tugend, Keuschheit und Schonheit in einem verkorperte. Die Aufgabe dieser Hausarbeit soll jedoch nicht sein, das Minnekonzept anhand des "Frauendiensts" zu erlautern; es soll vielmehr etwas untersucht werden, das der Minne zugrunde liegt