ISBN-13: 9781539479697 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 274 str.
Es geht um die Geschichte des Kapitalismus von seinen einfachsten Anfangen in der mittelalterlich-feudalistischen Gesellschaft bis hin zu seinem heutigen Entwicklungsstand. Einer der Schwerpunkte liegt in der Darstellung der inneren Triebkrafte dieser Wirtschaftsform. Wie konnte es ihm gelingen, sich auf dem gesamten Erdball als die vorherrschende Wirtschaftsform durchzusetzen? Was macht seine Starke aus gegenuber den vorangegangen Gesellschaften in der Menschheitsgeschichte? Der Schlussel zur Beantwortung dieser Frage liegt in seiner Fahigkeit, die menschliche Arbeitskraft in einer bisher nicht gekannten Ergiebigkeit zu nutzen. Dabei treibt das wissenschaftliche und schopferische Potential des Menschen die technische Entwicklung zu immer neuen organisatorischen und wirtschaftlichen Strukturen, die die Produktivitat des Kapitalismus standig steigern. Es beginnt mit dem Nebenerwerb des feudal-abhangigen Bauern, dem familiar organisierten Handwerksbetrieb des Mittelalters hin zu den ersten Schritten der Arbeitsteilung in der Manufaktur der Neuzeit. Mit der Dampfmaschine beginnt die industrielle Produktion und damit auch deren Organisierung in immer groeren Firmen, Konzernen und Kartellen. Die Darstellung dieser Schritte nimmt umfangreichen Raum ein in der Auseinandersetzung mit dem Thema. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung zwischen dem Burgertum als Trager des Kapitalismus und dem Adel als herrschende Klasse der Feudalgesellschaft um die politische Macht. Das Burgertum ubernahm nach und nach aufgrund seiner handwerklichen, wissenschaftlichen und organisatorischen Fahigkeiten eine wirtschaftliche Vormachtstellung in der Feudalgesellschaft. Ausdruck dieser Uberlegenheit waren der Reichtum der Stadte und die Ubernahme der wirtschaftlichen Kontrolle uber die Kolonien. Dieser Wandel in der Funktion der Kolonien wird umfangreich und beispielhaft dargestellt an der Kolonisierung Nordafrikas. Nach der Ubernahme der politischen Macht des Burgertums, zuerst nur teilweise in England, dann vollstandig nach der Revolution in Frankreich und der Unabhangigkeitserklarung der USA hielt das Burgertum alle Mittel in der Hand, um dem Kapitalismus die besten Bedingungen fur seine weitere Entwicklung zu schaffen. Mit der Zunahme der kapitalistischen Staaten und dem Ausbau der Industrie steigt die Menge der produzierten Waren. Die Aufnahmefahigkeit der Markte hielt damals wie auch heute nicht Schritt mit dem Anwachsen der Produktionskapazitaten. Die Konkurrenz unter den Unternehmen wachst und damit die der Staaten hinter diesen Unternehmen. Im Imperialismus vor dem Ersten Weltkrieg versucht sich der Kapitalismus neue Produktionsbedingungen zu schaffen. Ein Wettlauf um Kolonien beginnt, Markte werden gewaltsam geoffnet. War der Krieg zu Zeiten der Adelsherrschaft ein Mittel zur Ausdehnung der eigenen Anbauflache als wirtschaftlicher Grundlage des landwirtschaftlich ausgerichteten Feudalismus, so wird im Kapitalismus der Krieg zu einem Mittel, die Marktanteile neu zu gestalten.