ISBN-13: 9783895008412 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 103 str.
ISBN-13: 9783895008412 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 103 str.
Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen stellen ihre Dialogpartner, hausliche Bezugspersonen ebenso wie Fachpersonal, vor vielfaltige Herausforderungen. Ihre korperlichen und geistigen Behinderungen, die Ausdrucksbehinderung nichtsprechender Kinder - kurz gesagt: das Anderssein dieser Kinder macht uns das Verstehen ihrer Ausserungen haufig schwer.Mit Musik gelingt es spurbar, Barrieren abzubauen und Begegnungen zu ermoglichen. Es wird moglich, sich einzufuhlen, etwas von den Lebensthemen der Kinder und Jugendlichen zu verstehen, in einen musikalischen Austausch zu gelangen und Entwicklungen anzustossen.Ausgehend von ersten positiven Erfahrungen aus der Einzelmusiktherapie mit betroffenen Kindern und Jugendlichen entstand der Wunsch der Autorin nach einem Konzeptentwurf fur das musiktherapeutische Arbeiten mit diesem Personenkreis der Kinder mit so genannter Schwermehrfachbehinderung. Der vorgelegte Entwurf eines Behandlungskonzepts soll dem eigenen therapeutischen Handeln Richtung geben, es reflektierbar sowie den Verlauf und Nutzen der Behandlung nachvollziehbar machen.Hierzu fuhrt Annette Kuntsche zunachst grundlegend in das Thema der Einzelmusiktherapie mit Kindern und Jugendlichen mit schweren Behinderungen ein. Die Situationen von Kind und Therapeutin werden ebenso dargestellt wie gesellschaftliche Einflussfaktoren und die spezifische Wirkungsweise der Musik. Die folgenden Uberlegungen zu Zielsetzungen und Rahmenbedingungen einer musiktherapeutischen Behandlung in Abgrenzung zu padagogischem Arbeiten dienen der Vorbereitung und Legitimation der Behandlung. Schliesslich gibt Annette Kuntsche unter den Aspekten des "Annehmens," "Spurens," "Begegnens" und "Entdeckens" konkrete Vorschlage fur die theoriegeleitete musiktherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit schweren Behinderungen. Dabei werden therapeutische Interventionen begrundet, sowie mogliche in der Therapeutin auftauchende Gegenubertragungsgefuhle und jeweils vorherrschenden Funktionen der Musik erortert, so dass der Leser einen Handlungs- und Reflexionsleitfaden fur die eigene Praxis erhalt. Fallvignetten aus der Musiktherapie mit einem Jungen mit schweren Behinderungen veranschaulichen die konzeptionellen Uberlegungen an einem Beispiel aus der Praxis der Autorin. Ein abschliessendes Kapitel beleuchtet die Frage nach dem Zeitpunkt der Beendigung einer musiktherapeutischen Behandlung und Moglichkeiten der Ubertragung von Behandlungserfolgen in den Alltag, unter anderem mit Moglichkeiten der unterstutzten Kommunikation.