ISBN-13: 9781500729295 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 196 str.
Er gab vielen Menschen den Glauben an eine bessere Welt: 30 Jahre lang hat der Schauspieler Karlheinz Bohm Not leidenden Menschen in Athiopien geholfen. Diese Biografie beschreibt seine zwei Leben, seinen Weg vom Filmkaiser" zum selbstlosen Helfer. In den 50er Jahren war er in drei Sissi-Filmen an der Seite von Romy Schneider der liebenswerte, integre Kaiser Franz-Joseph. Millionen Menschen feierten ihn wie einen echten Monarchen. Um von seinem "Marchenkaiser-Image" los zu kommen, ging er spater ins Ausland und schockte 1960 seine Fangemeinde als gefahrlicher psychopathischer Morder in dem Psychodrama "Peeping Tom" ("Augen der Angst"). Doch auch hier war Bohm nicht das Bose schlechthin, sondern eher Opfer. Der Film wurde von Kritikern und Zuschauern gleichermassen radikal abgelehnt und bedeutete fur den jungen Schauspieler damals einen gewaltigen Karrierebruch. Erst 1979 wurde "Peeping Tom" wiederentdeckt und von der New York Times als einer der "Top Ten der Filmklassiker" gefeiert. Ein beeindruckendes Film-Comeback gelang Bohm in den 70er Jahren in der Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder. Er brillierte als Charakterdarsteller in "Martha" (1973) "Effi Briest" (1974), "Faustrecht der Freiheit" (1974) und "Mutter Kusters Fahrt zum Himmel"(1975). Aber die Rolle seines Lebens fand Bohm 1981 in der ZDF-Sendung "Wetten, dass. . .?" Da berichtete er einem Millionenpublikum vom Hunger in der Sahelzone und appellierte an die Zuschauer, eine Mark, sieben Schillinge oder einen Schweizer Franken als Hilfe an den Bundesprasidenten ihres jeweiligen Landes zu uberweisen. Doch er wettet, dass "nicht mal ein Drittel" von Ihnen diesen Betrag einbezahlen werde. Das hatte sechs oder sieben Millionen Mark entsprochen. Fur den Fall, dass er sich tausche, kundigt er an, selber nach Afrika zu gehen, um dort Hilfe zu leisten. Er gewann die Wette. Insgesamt kamen nur" 1,2 Mio. Mark Spendengelder zusammen. Er ging dennoch nach Athiopien. Mit dieser Wette begann das zweite Leben des Karlheinz Bohm. Noch im selben Jahr grundet er die Hilfsorganisation "Menschen fur Menschen." Die Bilanz kann sich sehen lassen. Seitdem hat seine Stiftung nach eigenen Angaben rund 4,5 Millionen Menschen geholfen. Zusammen mit der Bevolkerung wurden 285 Schulen gebaut, 1600 Brunnen gebohrt, tausende Hektar Land wieder nutzbar gemacht und dutzende Gesundheitsstationen eingerichtet. Die Stiftung hilft daruber hinaus mit einem umfangreichen Programm von landwirtschaftlichen Schulungen bis zur Familienplanung den Menschen in Athiopien. Anlasslich des 30-jahrigen Bestehens von Menschen fur Menschen legte Karlheinz Bohm im November 2011 seine Arbeit in die Hande seiner Frau Almaz, die seit Jahren seine engste Beraterin war. Die letzten Jahre seines Lebens war er selber auf Hilfe angewiesen. Er litt unter schwerstem Alzheimer. Seine Frau gab daraufhin den hauptamtlichen Vorstandsvorsitz der Stiftung auf, um sich ganz auf die Pflege ihres schwerkranken Mann zu konzentrieren: "Ich musste ihm versprechen, dass ich ihn schutzen und nicht mehr offentlich zeigen soll, wenn er alt, krank und gebrechlich ist. Und an dieses Versprechen halte ich mich. Die Menschen sollen Karl so in Erinnerung behalten, wie sie ihn von fruher kennen." Karlheinz Bohm starb am 29.Mai 2014 im Alter von 86 Jahren in Grodig, Osterreich. Ihm zu Ehren fand in der Salzburger Residenz eine Gedenkfeier statt. Sein letzter Wunsch war, in Athiopien, wo er Hunderttausende von Menschen vor dem Hungertod bewahrt hat, beerdigt zu werden. Dieser Wunsch konnte nur noch teilweise erfullt werden. Seine Frau Almaz: Karl liegt in athiopischer Erde. Sowohl in der Urne als auch in seinem Grab befindet sich Erde aus Athiopien." Auch in Athiopien trauern die Menschen um Abbo" Karl (Vater), wie sie ihn nannten. Nach ihm sind sogar Platze und Berge benannt."