ISBN-13: 9783409131728 / Niemiecki / Miękka / 1995 / 256 str.
Die Einbeziehung von Principal-Agent-Beziehungen hat die Finanzierungstheorie entscheidend befruchtet. Kapitalstruktur und Dividendenpolitik, die insbesondere von Modigliani und Miller als irrelevant erwiesen wurden, sind es bei Beruck sichtigung von Agency-Aspekten nicht mehr. Wie sich nachtraglich herausstellte, implizieren die Pramissen der Modigliani-Miller-Theoreme im wesentlichen den Ausschluss von heterogener Information bei unterschiedlichen Interessen von Managern und diversen Kapitalgebergruppen. Die Crux an der Einbeziehung von Principal-Agent-Beziehungen in Finanzie rungsmodelle liegt darin, dass bei mehr als einem Principal und/oder mehr als einem Agent eine Vielzahl miteinander verflochtener Agency-Beziehungen simul tan zu beachten ware. Vereinfachungen sind daher erforderlich. Die bisherigen Literaturansatze, die der Autor in Abschnitt II. 3 ausserst eindrucksvoll beschreibt, begnugen sich meist damit, eine bestimmte Principal-Agent-Beziehung und zumeist auch nur eine Form heterogener Information herauszugreifen und alle anderen zu negieren. Der Grad der Allgemeingultigkeit der aus solchen Modellen abgeleiteten Ergebnisse ist entsprechend gering. Das in der vorliegenden Monographie prasentierte Modell hebt sich von den bis herigen Ansatzen dadurch ab, dass es in umfassender Weise auf die Principal Agent-Relationen zwischen drei Personengruppen (Manager, Eigenkapitalgeber und Kreditgeber) abstellt. Dafiir verzichtet der Autor darauf, durch ModelIierung der Interessen dieser drei Gruppen und der Art der heterogenen Information eine Gleichgewichtslosung abzuleiten. Er gibt vielmehr die Losungsstruktur vor: Der Manager maximiert seinen von Gehalt und Anstrengungsniveau abhangigen Nut- VI zen unter den Restriktionen, dass bestimmte Mindestwahrscheinlichkeiten sowohl fiir die Bedienung des Fremdkapitals als auch fiir eine Mindestrendite des Eigen kapitals gewahrleistet