Franziska König wohnt in Grebenstein, einer Kleinstadt nahe Kassel, und führt dort das Leben ihrer jüngst verstorbenen Oma Ella fort, in deren Wohnung sie gezogen ist, um sich wie eine junggebliebene 100-jährige fühlen zu dürfen. Auch den einschnurrenden Freundeskreis von Oma Ella hat sie übernommen: Mehrere ältere Leute zwischen 71 und 93 Jahren, die z.T. nur noch mit Spinnweben ans irdische Dasein befestigt sind. Mit ihrer zierlichen, eleganten Schrift hat sie bereits mehr als 120 dicke Tagebücher vollgeschrieben. Bestrebt, die interessantesten Geschehnisse aus ihrem Leben, ihrem Umfeld, aber auch dem Weltgeschehen drumherum, mit besonderem Augenmerk auf Kriminalfälle und Alltagsdramen, einzufangen, und zu Romanen jener Art zu verarbeiten, die auch kultürliche und anspruchsvolle Leser gern zur Hand nehmen. Dies ist nur ein kleiner Teil der Biografie einer Wandermusikantin und unermüdlichen Chronistin. Den kompletten Lebenslauf findet man nach ihrem Ableben in Form unzähliger dicker Tagebücher in alten Schränken in Aurich, Grebenstein und Niederösterreich.