Jugend -- Ein Soziales Problem?: Theoretische Positionen, Empirische Forschungen Und Kritische Analysen Zu Einer Immer Dringlicheren Gesellschaftspoli

ISBN-13: 9783531116655 / Niemiecki / Miękka / 1983 / 266 str.

Manfred Brusten; Peter Malinowski

Opis

1. Modernistisch erscheinen diese Ansatze deshalb, wei sie weder historische Kontinuitaten in der Struktur und Entwicklung heutiger Jugendprobleme und Jugendbewegungen akzentuieren, noch in der Theoriebildung auf traditionelle jugendsoziologische Erklarungsan satze zurUckgreifen. 2. Die VerknUpfbarkeit beschrankt sich dann allerdings auf die Teil menge der sozialen Bewegungen, denen spezifische soziale Problem Substrate zugrundeliegen. In den beiden Ubrigen Fallen bleiben die TatbesUinde nicht in soziale Bewegungen mUndender sozialer Probleme bzw. umgekehrt nicht problembezogener sozialer Bewegun gen als eigenstandige Bereiche '. bestehen. 3. Schon in dem als klassisch zu bezeichnenden Social-" Pr6blem-Reader von Merton/Nisbet (zuerst 1957) werden Selbstmord, Alkoholismus und Drogenkonsum als Problemtatbestande aufgefUhrt. Insbesondere Alkohol- und Drogenkonsum tauchen dann als soziale Probleme immer wieder in entsprechenden Readern auf, so bei Kane 1962; Davis 1970; Weinberg 1970; Bryant 1971; Scarpitti 1974 oder in Deutschland bei Bellebaum/Braun 1974. 4. V g1. H. Grymer "Protest in der jungen Generation als soziales Pro blem. Uberlegungen zu einem 'alternativen' Verstandnis." Papier zur Arbeitstagung 'Jugend ein soziales Problem?' der Sektion Soziale Probleme und Soziale Kontrolle in der DGS yom 6. -8. 5. 1982 in Wuppertal: Wahrend dort zunachst Protest und Gewalt als kollek tive Verhaltensformen beschrieben werden und als gegen die Be dingungen des geseIIschaftlichen Lebens allgemein und die stadt i sche Lebensweise im besonderen gerichtete Aktionsformen spezifiziert werden (S. 3-12), wird der Protestbegriff sodann in beliebige Richtungen erweitert.

Spis treści

A Die Anwendung von ‘Social-Problem’-Ansätzen auf die Jugendforschung.- Probleme Jugendlicher oder ‘Jugend als soziales Problem?’ — Thesen zur Vermittlung von Jugendtheorie und Theorie sozialer Probleme.- 1. Thesen zu allgemeinen jugendsoziologischen Ansätzen und Konzepten.- 2. Thesen zum Konzept “soziale Probleme”.- 3. Jugend als soziales Problem.- 4. Kritisch provokatorischer Ausblick.- “Jugend” -ein gesellschaftliches Problem — Perspektiven einer sozialwissenschaftlichen Analyse der Problematisierung von Jugend und der gesellschaftlichen ‘Verarbeitung’ von Jugendproblemen.- 1. Sozialwissenschaftliche Jugendtheorien und Ansätze einer sozialwissenschaftlichen Analyse von Jugendproblemen.- 2. Sozialer Wandel und Jugendprobleme — Krisenzeichen westlicher Industriegesellschaften.- 3. Jugendprobleme und gesellschaftliche Strategien der Problemverarbeitung.- 4. Schlußbemerkungen.- Jugend als soziales Problem: Neue Perspektive in der Jugendsoziologie?.- 1. Perspektivenwechsel in der Jugendsoziologie — oder alte Fragestellungen im neuen Gewand?.- 2. Zweifelhafter Interpretationsrahmen der Jugendsoziologie.- 3. Impulse durch die Soziologie sozialer Probleme.- 4. Skeptische Analyse der Thematisierungsprozesse sozialer Probleme.- Protest in der jungen Generation als gesellschaftliches Problem — Überlegungen zu einem “alternativen” Verständnis.- 1. Die Aufgabe: Gewalt und Protest verstehen.- 2. Charakteristika des “neuen” Protests.- 3. Überlegungen zum Protestbegriff.- 4. Überlegungen zum Jugendstatus.- 5. Jugend im Widerspruch.- 6. Die “versteckten Botschaften” im Protest.- Gibt es eine ‘neue Jugendbewegung’ in der Bundesrepublik Deutschland? — Kritische Anmerkungen zu politischer Ideologie und sozialwissenschaftlichen Erklärungsversuchen.- 1. Kollektiver Jugendprotest als soziale Bewegung.- 2. Zum möglichen Zusammenhang von Jugendbewegung und Jugendproblemen.- 3. Bedingungen jugendlichen Protestverhaltens in der BRD.- ‘Jugendfrage’ und Sinnproblematik.- 1. Epochale Sinnkrisen.- 2. Jugend.- 3. Soziale Probleme, aktuelle Lebensprobleme und -krisen.- B Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Lebenssituation und den Problemen Jugendlicher.- Anpassen, aussteigen — oder was sonst? — Zur gegenwärtigen Lebenssituation Jugendlicher und notwendigen pädagogischen Konsequenzen.- 1. Allgemeine Entwicklungsprobleme Jugendlicher.- 2. Ökonomische, politische und gesellschaftliche Situation.- 3. Verarbeitungsformen und Reaktionen Jugendlicher.- 4. Ziele, Arbeitsbedingungen und Reaktionsmuster sozialer Institutionen.- 5. Notwendige pädagogische Konsequenzen.- Jugendprotest in der politischen Diskussion.- 1. Zur Genese der politischen Definition von Jugend als soziales Problem.- 2. Zur Wahrnehmung des Erscheinungsbildes von Jugend(-Protest) als soziales Problem.- 3. Analyse des Jugendprotests: Zuschreibung von Gründen und Ursachen.- 4. Lösungsvorschläge.- 5. Folgerungen.- Die Thematisierung von “Jugend” als soziales Problem in der Presse.- 1. Methodische Vorgehensweise.- 2. Die allgemeine Entwicklung der Presseberichterstattung über “Jugendthemen” in den Jahren 1951–1981.- 3. Die Thematisierung von Jugendproblemen durch bestimmte gesellschaftliche Gruppen.- C Jugendkriminalität als Soziales Problem.- Jugendkriminalität als internationales soziales Problem.- 1. Einleitende Bemerkungen.- 2. Zur Geschichte des Problemfelds Jugendkriminalität.- 3. Entwicklung, Ausmaß und Struktur von Kinder- und Jugendkriminalität.- 4. Soziale und psychologische Korrelate der Jugendkriminalität.- 5. Erklärungsansätze.- 6. Jugendkriminalität und Prävention.- Jugendkriminalität und Moralentwicklung: Theoretische Analyse und empirische Forschung.- 1. Kognitiv-strukturelle Entwicklungstheorie.- 2. Kognitive Sozialverhaltenstheorie.- 3. Aufgaben künftiger Forschung.- Jugendkriminalität ein Folgeproblem von Jugendarbeitslosigkeit? — Diskussion einer “klassischen” Fragestellung der Kriminalsoziologie.- 1 Theorieansätze zur Erklärung von Devianz aufgrund der Veränderung ökonomischer Entwicklungen.- 2. Ergebnisse neuerer Forschungen zum Zusammenhang zwischen Jugendarbeitslosigkeit und Jugendkriminalität und deren Kritik.- 3. Entwicklung eines analytischen Leitschemas für künftige Forschungen.- Hinweise auf die Autoren.

O autorze

Dr. Peter Malinowski studierte Psychologie in Braunschweig. Anschließend promovierte er an der Universität Konstanz. Nach zweijähriger wissenschaftlicher Tätigkeit am Zentrum für Kognitive Neurowissenschaften der Universität Liverpool arbeitet er seit 2002 als Dozent für Psychologie und Neurowissenschaften an der John Moores University in Liverpool, Großbritannien. Als praktizierender Buddhist unterrichtet er seit etwa 15 Jahren buddhistische Themen und Meditationspraxis der Karma-Kagyü-Schule des Diamantweges, sowohl im deutschsprachigen Raum als auch international. Sein Anliegen ist insbesondere, die Meditationspraxis aus psychologisch-wissenschaftlicher und losgelöst von religiösen Aspekten verständlich zu vermitteln. Peter Malinowski lebt in Liverpool.