ISBN-13: 9783110540697 / Niemiecki / Twarda / 2017 / 305 str.
Die altesten Stucke des Jeremiabuches, die sich den Arbeiten von K.-F. Pohlmann (1978), C. Levin (1985) und K. Schmid (1996) zufolge u.a. im Bereich von Jer 4-6; 8-10 befinden, beklagen die Verwustung des Landes durch einen von Norden kommenden Feind. Sie nennen allerdings weder den Namen Jeremia, noch lassen sie sich im altorientalischen Sinn als -prophetisch- bezeichnen. Unter diesem Aspekt werden die Klagen in Jer 4,19-22; 6,9-15; 8,18-23; 10,19-25 historisch-kritisch untersucht und einem umfassenden Vergleich mit der altorientalischen Klageliteratur des kalu unterzogen. Die Ergebnisse aus der komparatistischen Untersuchung sowie die Erkenntnisse zum auerbiblischen, altorientalischen Verhaltnis von Klage- und Prophetenliteratur prasentieren eine neue Sicht auf die Entstehung des Jeremiabuches. Davon auszugehend, dass der Kern des Buches auf kultischen Klagen basiert, lassen sich redaktionsgeschichtliche Linien einerseits in die jeremianische Gerichtsprophetie und anderseits in die Weiterentwicklung des Klagethemas bis hin zu den sogenannten -Konfessionen- ziehen. Ferner liefern die untersuchten Texte in Jer 4-6; 8-10; 7; 11; 14-15 neue Aufschlusse uber die Darstellung des literarischen Jeremias als Furbitter und Gerichtspropheten.