ISBN-13: 9781537410364 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 182 str.
Um einen entfuhrten Jungen zuruck zu seiner Mutter zu bringen, reist Kriminalhauptkommissar Joke Schoon als verdeckter Ermittler ins Herz Afrikas. Begleitet wird er von der Mutter des Jungen und seiner Lebensgefahrtin, der Tierarztin Dr. Fenna Rocker, die sich mit der Reise einen lange gehegten Wunsch erfullen will. Schon bald bekommen es die Drei mit einer skrupellosen Verbrecherorganisation zu tun. Leseprobe: Schweigend schritten die beiden Frauen hinter ihrem Fuhrer her, einem alteren, murrisch dreinblickenden wortkargen Mann. Sie wunderten sich, ob er immer so war, oder nur, weil er fur einen Anderen einspringen musste, namlich den, den das Hotel Kikyo fur sie gebucht hatte. Der war uberraschend krank geworden, sodass praktisch innerhalb einer Stunde Ersatz gefunden werden musste. Nur mit viel Zureden und wohl hauptsachlich wegen der stattlichen Erhohung seines Lohns, war er schlielich bereit gewesen, Fenna und Inge zu den Gorillas zu fuhren. Die hohere Geldausgabe konnte den beiden Frauen aber nicht die Laune verderben, genauso wenig wie der unaufhaltsam auf sie nieder prasselnde Regen. Dank ihrer wasserabweisenden Kleidung blieben sie trocken. Auch nahmen sie es mit Gleichmut hin, dass das Fortkommen beschwerlich war. Das lag an dem durch den Regen schlupfrig gewordenen Untergrund und an den schmalen, steilen Pfaden durch dichten Dschungel. Warum zu ihrer Ausrustung auch Handschuhe gehorten, wurde ihnen nun klar, denn immer wieder mussten sie mit den Handen Schlingpflanzen zerreien, die ihnen den Weg versperrten. Was ihnen aber allmahlich zu schaffen machte, war das Gewicht ihrer mit Ausrustungsgegenstanden und Verpflegung gefullten Rucksacke - und die Tatsache, dass sie schon bald die Orientierung verloren hatten. Die verschlungenen Pfade machten es ihnen unmoglich, auch nur im entferntesten zu ahnen, in welche Himmelsrichtung sie marschierten. Ein Blick auf die Sonne hatte ihnen vielleicht eine ungefahre Vorstellung gegeben, aber die war entweder verdeckt durch das dichte Blatterdach des Urwalds, oder, wenn sie Lichtungen mit niedrigem Pflanzenwuchs erreichten, durch die dichten Regenwolken uber ihnen. Letztere lieen nicht einmal einen Blick auf die schneebedeckten Bergspitzen des sie umgebenen Ruwenzori-Gebirges zu. "Ich hoffe, unser Fuhrer kennt den Weg," sagte Inge kaum horbar. "Davon kannst du ausgehen," erwiderte Fenna, "er wirft nicht einmal einen Blick auf seinen Kompass." "Mir ware wohler, wir hatten in Goma ein Navigationsgerat mit Wandersoftware fur den Virunga-Nationalpark gekauft," bemerkte Inge, "oder zumindest einen Kompass." "Ich bezweifle, dass es so eine Wandersoftware uberhaupt gibt," entgegnete Fenna. "Und was den Kompass anbelangt, so genugt es doch, wenn unser Fuhrer einen hat." "Schon, aber irgendwie wurde ich mich damit besser fuhlen. Stell dir einmal vor, unserem Fuhrer passiert etwas." "Dann nehmen wir seinen Kompass und marschieren immer gen Westen. Irgendwann stoen wir dann auf die Route de la Beaute und wissen, wo wir sind." "Das konnte aber viele Tage dauern," gab Inge zu bedenken. "Na und?," erwiderte Fenna gleichmutig "Wir haben ein Zelt fur die Nacht. Wir haben reichlich Wasser, und hungern mussen wir auch nicht." "Das verstehe ich nicht," wandte Inge ein. "Unser mitgenommener Lebensmittelvorrat ist doch eher bescheiden, der wird auf keinen Fall reichen." "Wir erganzen unsere Nahrung durch das, was die Natur uns bietet." "Weit du denn, welche Pflanzen fur uns essbar sind und welche nicht?" "Gorillas essen zum Beispiel wilden Sellerie. Der wird uns auch nicht schaden, und wie der aussieht, wei ich." Ihr Gesprach wurde jah durch ihren Fuhrer unterbrochen. "Gorillas," sagte er mit leiser Stimme und zeigte nach vorn. Fenna und Inge sahen aber auer dichtem Laub nichts. Ihr Fuhrer machte ihnen deshalb ein Zeichen, weiter vorzutreten. Die beiden ahnungslosen Frauen taten wie ihnen geheien -