ISBN-13: 9783899134919 / Niemiecki / Miękka / 2006 / 239 str.
Jacques Derrida und Jean-Luc Nancy wurden oftmals als philosophische Brüder betrachtet, und dennoch ist es genau der Begriff der Brüderlichkeit, um den sich ihre Auseinandersetzung über ihre unterschiedlichen politischen Vorhaben in den letzten zwei Jahrzehnten gedreht hat. Während Derrida behauptet, Nancys Werk sei noch in einem Gattungs- und Brüderlichkeitsdenken verhaftet, antwortet Nancy, dass sein Denken schon die genealogischen Bände unterbrochen habe. Eine Reihe von Fragen ergeben sich: Warum reagiert Derrida so gereizt auf Gemeinschaft und Brüderlichkeit? Hindert ihn seine Reaktion daran, Nancys Werk in seiner Radikalität zu erkennen? Bietet Nancy die Werkzeuge, um Derridas Vorwurf zu beantworten? Gibt es eine Gemeinschaft ohne jegliche Brüderlichkeit? Indem sie Nancys Unterbrechung der brüderlichen Gemeinschaft und Derridas Kritik an Nancys Werk untersucht, bietet die Verfasserin einen neuen Ansat in der Debatte um Gemeinschaft und Kommunautarismus, welche all zu oft mit einer Politik der Identität und Übereinstimmung verbunden werden. Im Einklang mit der immer dringlicheren Notwendigkeit für eine Politik, die sich mit dem Einzelnen und dem Anderen auseinandersetzt, versuchen Derrida und Nancy, jeder auf seine nicht-brüderliche Weise, den Grund für ein anderes Denken des Politischen neu zu legen.