ISBN-13: 9783656023999 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 148 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,1, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Kunst- und Bildgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Siegeszug der digitalen Fotografie erfahrt die Diskussion um die Moglichkeit der Einschreibung des Realen in das Medium der Fotografie und damit insbesondere die fur das fotografische Dokument angenommene spezifische Verbindung zur Wirklichkeit neuen Aufschwung. Unabhangig davon, ob die technische Neuerung als radikaler Bruch und damit als Eintritt in eine postfotografische Ara gewertet wird oder sie den schon immer begrundeten Argwohn gegenuber dem Wahrheitsanspruch der Fotografie lediglich aktualisiert, ist die Feststellung, dass den Bildern nicht zu trauen sei, inzwischen zum Gemeinplatz geworden. Paradoxerweise hat der Zweifel an ihrem dokumentarischen Wert keinesfalls den Verzicht auf Fotografien als Mittel des Erkenntnisgewinns zur Folge, sondern ist vielmehr Ausloser einer dokumentarischen 'Bilderflut' innerhalb der zeitgenossischen Kultur, besonders in den Medien, wo ihre Macht nach wie vor ungebrochen scheint. Vor allem aber ist in jungerer Zeit eine Proliferation des Dokumentarischen innerhalb des Kunstfeldes zu beobachten. Seit den 1990er Jahren erfreut sich die Dokumentation dort starker Popularitat, an mancher Stelle wird gar ein Paradigmenwechsel in Form eines "documentary turn" ausgerufen. Dass es sich dabei nicht um eine naive Ruckkehr zu einem unkomplizierten fotografischen Realismus handelt, belegen die zahlreichen Ausstellungen der letzten Jahre, die Titel wie Reality Check (Hamburg 2002), After the Fact (Berlin 2005) oder Documentary Creations (Luzern 2005) tragen und sich mit dem veranderten Verstandnis vom Verhaltnis zwischen fotografisch konstruierter Realitat und auer- oder vorfotografischer Welt auseinandersetzen. ...]