ISBN-13: 9783050035420 / Niemiecki / Twarda / 2001 / 400 str.
Lange Zeit war es ublich, den Ersten Weltkrieg primar als Wendemarke der Kulturgeschichte aufzufassen, ging in ihm doch jener Fortschrittsglaube zugrunde, der fur das burgerliche Selbstverstandnis konstitutiv gewesen war. Auch wenn inzwischen die meisten Historiker darin ubereinstimmen, dass dieser Krieg als "Urkatastrophe dieses Jahrhunderts" aufgefasst werden muss, wissen wir doch vergleichsweise wenig daruber, wie die Jahre zwischen 1914 und 1918 von den Menschen erlebt und gedeutet wurden. Den Fokus des Buches bildet die deutsch-judische Kultur im Ersten Weltkrieg: Der "judische Geist" fuhrte keine "Ghettoexistenz," sondern stand in regem Kontakt mit den einflussreichen Zeitstromungen. Nicht selten erweisen sich dem ersten Anschein nach spezifisch judische Interpretamente als hochgradig abhangig von der kulturellen Grosswetterlage. Gerade aus diesem Grund empfiehlt es sich, das kulturelle und soziale Umfeld judischer Intellektueller naher zu betrachten. - Ein wichtiges und gut lesbares Buch (Andrea Hopp in: HZ 278 (2004) 2) - "This is a work of wideranging research and considerable intellectual depth." (Helmut Walser Smith in: German History 21 (2004) 3) - "Trotz einer immensen Anzahl an Quellen eine uberaus anregende, gut lesbare Arbeit " (Claudia Albert in: Germanistik 44 (2003) 3/4) - " die Habilitationsschrift von Ulrich Sieg, die man getrost einen grossen Wurf nennen kann. Philosophen, die sich kunftig mit dem Denken wahrend des Ersten Weltkrieges beschaftigen, werden daran zu messen sein, inwiefern sie auf den Sieg Bezug nehmen." (Thomas Meier in: Suddeutsche Zeitung vom 5. 2. 2002)"