ISBN-13: 9783640522545 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 38 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,3, Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg (Institut fur Kunstgeschichte), Veranstaltung: Seminar: Vive lesprit, Sprache: Deutsch, Abstract: In der "Ansicht von Delft," eines der Hauptwerke von Jan Vermeer, wird die subjektive Betrachtung des Gemaldes vorbildhaft gelenkt. Besonderes durch den Einsatz von Farben, Licht und Schatten hinterlasst das Bild einen pragenden, lang anhaltenden, sich tief in der Erinnerung des Betrachters verankerten, Sinneseindruck. Vermeers Werke sind sehr ansprechend und erzeugen eine sensorische Interaktion, d.h. werden beim Betrachten seiner Bilder, verschiedenste menschliche Sinne stimuliert. Selbst der Geruchssinn wird "durch das wurzige Aroma der feuchten Erde, des Wasser und der bewegten Luft" stimuliert. Der hollandische Maler versucht eine wirklichkeitsgetreue, mastabsgerechte, photographische Momentaufnahme zu schaffen. Gegen diese Aussage spricht vor allem der ungewohnlich, intensive Einsatz von Licht und Farben. Um Dies zu erklaren, wird angenommen, dass Vermeer sich die Wirkungsweise einer Camera Obscura zu nutze gemacht hat. Das stellt eine rationale Erklarung fur die neuartige und nur schwer herzuleitende Malweise dar. Denn es fallen einige maltechnische Besonderheiten in dem 1660/61 gemalten Bild auf. Helle Lichttupfer auf Booten und Wasser, die so genannten Pointelles, sind im Gemalde zu erkennen. Diese entstehen in der Camera Obscura, wenn gebundelte, vom Objektiv reflektierte Lichtstrahlen durch die Linse fallen. Aber solche Lichthofe bilden sich nur auf reflektierenden Oberflachen, nicht aber auf verschatteten Flachen im Wasser oder an Booten. Das konnte heien, dass Vermeer dieses Phanomen der Camera Obscura kannte, aber nicht eins zu eins ubernahm, sondern es an seine Bedurfnisse angepasst verwendete. Durch die fehlende Auftraggebersituation und die ereignisfreie Darstellung, ist die ein