Die Sozialwissenschaften begreifen sich auch selbst als sozialesPhänomen. Sie haben so die Geschichte des kognitiv-sozialen Apparates, mitdem sie umgehen, in seinem sich historisch wandelnden Entstehungskontextimmer neu zu reflektieren. Dieser Apparat entwickelte sich inAuseinandersetzungen mit konkreten sozialen Problemen und ist in historischbestimmten sozialen und wissenschaftlichen Diskursen verankert.Die Geschichte der Soziologie ist Bestandteil gesellschaftlicherProblemlösungen. Die Erforschung der soziologischen Praxis infachwissenschaftlicher Perspektive wie auch die Funktion des Wissenssystems¶Soziologie¶ im Prozess der Entwicklung moderner Gesellschaftengehört demnach zu den zentralen Forschungsperspektiven. (Aus dem Vorwort derHerausgeber des Jahrbuches zur ersten Ausgabe 1990) Aus dem Inhalt: ¶WarumSoziologiegeschichte?¶ Lothar Peter, Warum und wie betreibt man Soziologiegeschichte?Martin Endreß, Zur Historizität soziologischer Gegenstände undihren Implikationen für eine wissenssoziologische Konzeptualisierung vonSoziologiegeschichte Alex Demirovic, Die Herausforderung der Soziologiegeschichte fürdie Gesellschaftstheorie Volker Kruse, Wozu Soziologiegeschichte? Das Beispiel derdeutschen historischen Soziologie Klassisch-moderne Soziologie Christian Papilloud, La dimensionpsychosociale de la Wechselwirkung de Georg Simmel Individu, groupe etsymbolisation Lars Steinmann, Religiöse Ethik und Ressentiment im Werk vonFriedrich Nietzsche und Max Weber. Eine vergleichende Darstellung miteinleitenden Erläuterungen zur Wahlverwandtschaft Weber - Nietzsche Felix Keller, Soziologie und Utopie. ¶Auguste Comte¶als Chiffre einer soziologischen Unmöglichkeit Florence Rudolf, Wie sieht eine Soziologie der Gegenwart inFrankreich aus? Bruno Latour und Isabelle Stengers im Austausch Soziologie in Westdeutschland und Polen in der Nachkriegszeit Bernhard Plé, ¶Social sciences¶ in der Ordnungspolitikder USA: vom Kriegseinsatz zum Mediumamerikanischer Kulturpolitik imNa
Dr. Karl-Siegbert Rehberg ist Professor für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie an der Technischen Universität Dresden.
Dr. Carsten Klingemann ist Professor am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück.
Michael Neumann ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Katholischen Universität Eichstätt. Er beschäftigt sich vorrangig mit Literatur der Klassik und Romantik, mit der Geschichte der Erzählliteratur sowie mit Literatur und Anthropologie. Ein weiterer Schwerpunkt bildet das Werk Thomas Manns, zu dem er zahlreiche Aufsätze veröffentlicht hat.
Dr. Erhard Stölting ist Professor für Allgemeine Soziologie in Potsdam.