ISBN-13: 9783322955234 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 200 str.
Die wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung Italiens wird im Ausland je nach Standpunkt entweder argwohnisch oder hoffnungsvoll verfolgt. Mit Argwohn reagieren die Beobachter, die sich durchjede Regie rungskrise, jeden Streik und jeden Terrorakt in ihrer Auffassung bestatigt sehen, dass Italien die Entwicklung zum modernen Wirtschaften und Ver walten des Gemeinwesens noch vor sich habe und endlich die Relikte einer ruckstandigen Gesellschaft uberwinden musse. Hoffnung verbindet im Ausland und nicht zuletzt in der Bundesrepublik die neue Linke, die haufig in der eigenen Resignation und Enttauschungangesichts des Rechtstrends im eigenen Land auf die Kampfkraft der italienischen Kommunistischen Partei und der Gewerkschaften setzen und eher dort als hier den Hort der erwunschten revolutionaren Umgestaltung der Gesellschaft mit den Aus wirkungen fl. ir ganz Europa sehen. Beide Haltungen zum italienischen Nachbarn stilisieren die Ereignisse im "Stiefel" Europas zum "Fall Italien." In Analysen konservativer und auch sozialdemokratischer Beobachter wird die Ursache fl. ir die angefl. ihrte Fehlentwicklung des Landes in dem Widerspruch zwischen intakter, erfolgreich praktizierter Marktwirtschaft und blockierendem politischen System gesehen. So werden "die Grunde fur die italienische Dauerkrise im politischen System gesucht: ' (Wieser/ Spotts: Der Fall Italien, Stuttgart 1984, S. IX). Im einzelnen seien "die blok kierte Parteienkonstellation und die schwachen Regierungen . . . die be grenzt funktionsfahige Verwaltung, die schwerfallige Justiz, der unuber sehbare Parastaat"/IX/ fur die italienische Misere verantwortlich zu ma chen