Einleitung: Interessen und Konzepte.- Interessen als Konzept der Sozialtheorie.- Der Interessenbegriff bei Marx, Durkheim und Weber.- Parsons und der Funktionalismus: Die Normierung von Interessen.- Konflikttheorie: Interessenkampf ohne Normen.- Neoutilitarismus: Interessen als individuelle Erstausstattung.- Interpretative Soziologie: Interpretation und Konstruktion von Interessen.- Neomarxismus: Interessen und Klassen.- Weitere Ansätze: Praxis, Strukturierung, Kultur und Interessen.- Interessen und das Konzept der Interessierung.- Schlussbemerkung: Die Scharnierfunktionen der Interessierung.
Prof. Dr. Thomas Haipeter ist Leiter der Forschungsabteilung Arbeitszeit und Arbeitsorganisation im Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen.
Dieses Buch handelt von Interessen und ihrer Rolle im sozialen Handeln. Was sind Interessen, wie entstehen sie, und wie werden sie im sozialen Handeln praktisch wirksam? Und in welchen Beziehungen stehen Interessen zu anderen Handlungsorientierungen wie Werten oder Emotionen – wann handeln soziale Akteure aus Interesse, und wann folgen sie anderen Zielen? Diese Fragen sind von einiger Bedeutung, denn Interessen gelten in vielen Theorieansätzen der Soziologie als eines der zentralen Motive, die Menschen dazu bringen, sozial zu handeln und auf diese Weise soziale Tatbestände zu erzeugen. Trotz ihrer Bedeutung sind Interessen als Konzept jedoch nur selten reflektiert worden; explizite Auseinandersetzungen damit sind in der soziologischen Theorie kaum zu finden. Deshalb soll in diesem Buch der Interessenbegriff genauer ausgeleuchtet werden. Dazu wird der Frage nachgegangen, wie der Interessenbegriff in den verschiedenen Traditionen der Sozialtheorie vom Funktionalismus bis zum Neomarxismus verwendet wird. Daran anschließend wird der Versuch unternommen, Interessen in ihrem multidimensionalen und prozesshaften Charakter als „Interessierung“ neu zu fassen und in ihren Implikationen für Theoriebildung und empirische Forschung der Soziologie greifbar zu machen.
Prof. Dr. Thomas Haipeter ist Leiter der Forschungsabteilung Arbeitszeit und Arbeitsorganisation im Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen.