ISBN-13: 9783640663972 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 134 str.
ISBN-13: 9783640663972 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 134 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Padagogik - Sonstiges, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen, Veranstaltung: Geistigbehindertenpadagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: "Alles was wir sind, sind wir in Kommunikation." Dieser Satz des deutschen Philosophen Karl Jaspers (zit. nach Frohlich 1998, 22) markiert den Stellenwert, den die menschliche Kommunikationsfahigkeit im allgemeinen und die gesprochene Sprache im besonderen innerhalb der individuellen Lebensgeschichte jedes Einzelnen, aber auch in der Gesellschaft und generell in der menschlichen Zivilisationshistorie einnimmt. Auch Ausdrucke wie "Informations- oder Kommunikationsgesellschaft" (Retter 2002, 10) belegen die auerordentliche Bedeutung und das global Konstituierende dieses Prozesses. Der universelle Anspruch der Kommunikation resultiert aus der Tatsache, dass sowohl unsere personliche Entwicklungsgeschichte wie auch unser gegenwartiges Sein in hohem Mae durch soziale Erfahrungen und interpersonale Austauschprozesse bestimmt sind. Die Charakterisierung des Menschen als "physiologische Fruhgeburt" (Portmann 1969, 58) weist beispielsweise auf die ausgepragte Abhangigkeit von Bezugspersonen in der fruhen Lebensphase hin. Sozialisation und Erziehung als typisch menschliche Institutionen sind Ausdruck der gegenseitigen Interdependenz und konnen als solche wiederum nur vor dem Hintergrund kommunikativer Prozesse ablaufen. Denn eine humanitare und dem demokratischen Menschenbild entsprechende Erziehung kann sich niemals durch aktives Tun auf der einen Seite und passives Erleiden auf der anderen auszeichnen, sondern geschieht auf der Basis gemeinsamer Verstandigung, eines steten Aushandelns, der Arbeit an einer 'gemeinsamen Daseinsgestaltung'. Sie ist ein 'gegenseitiger Wandlungs- und Gestaltungsprozess', der sich in 'kreisformigen interaktionalen Austauschprozessen' vollzieht, an denen Erzieher und zu Erziehender gleichermaen beteiligt sind (vgl. Kobi 2004, 73ff).