ISBN-13: 9783836679145 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 114 str.
'Hypertextuell sein' bezeichnet in seinem Wesen 'Uber-sich-hinaus-Sein'. Der Film "Lola rennt" von Tom Tykwer erzahlt immer wieder 'uber sich hinaus'. "Lola rennt" variiert seine Geschichte dreimal und verwirklicht damit zeitlich und auch raumlich die hypertextuellen Prozesse des 'Uber-sich-hinaus-Sein'. Die hypertextuellen Modi funktionieren im Film dynamisch und das Erzahlen des Films erreicht eine vertiefte, volle Hypertextualitat: Text 'uber' Text als wiederholter Prozess. In seinen Erzahlstrukturen ist der Film von Wiederholungen und Zufallen gepragt und ermoglicht dadurch eine Sicht auf 'mogliche Welten'. In der Zeit- und Raumkonstruktion ist er von Umkehrbarkeit und (Dis-)Kontinuitat, multiperspektivistischer Inszenierung der Raume und mobiusscher Raumverbindung gepragt. Der Film erzahlt die Geschichte im Prozess von 'Virtualisierung und Aktualisierung'. Dieses Erzahlen in "Lola rennt" ist spiralformig, wahrend es durch Wiederholungen immer naher zur vollen Realitat kommt. Diese Aspekte im Erzahlen des Films verwirklichen hypertextuelle Erzahlweise. Hypertextualitat ist formal, inhaltlich und auch philosophisch auf das Erzahlen des Films bezogen. Hypertextualitat ist eine sinnvolle Textualitat, die im zeitgenossischen Kino zu finden ist. Durch die Berucksichtigung der Hypertextualitat kann der Zuschauer sein Verstandnis des zeitgenossischen Kinos vertiefen.