ISBN-13: 9783638647571 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 52 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Note: bestanden / entfallt, Georg-August-Universitat Gottingen (Seminar fur Mittlere und Neuere Geschichte), Veranstaltung: Proseminar Devianz und Kriminalitat in der Fruhen Neuzeit, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung der rechtlichen und gesellschaftlichen Situation Homosexueller in einer Zeit, in der sich die Gesellschaft von der christlich-theologischen Zwangsjacke des Hochmittelalters uber Renaissance, Reformation und Humanismus zur sakularisierten und zumindest teil- und zeitweise aufgeklarten Denkart des 19. Jahrhunderts entwickelte. Die Institutionalisierung der weltlichen Strafverfolgung und -gerichtsbarkeit sowie der einhergehenden Zuruckdrangung der kirchlichen Inquisition spielen ebenso eine Rolle wie die Umwandlung der gesellschaftlichen Normen von der scholastischen Sexualtheologie hin zur reformierten puritanisch-naturrechtlichen Moralvorstellung. Es zeigt sich, dass gleichgeschlechtliche Neigungen einerseits seit der Urzeit zur menschlichen Natur dazugehoren und auftreten, und andererseits diese privateste und ursprunglichste, weil den menschlichen Fortpflanzungs- und Zuneigungswunsch betreffende Normabweichung verfolgt, gefurchtet, oder zumindest (wie in der Antike) in bestimmte kontrollierbare Bahnen gelenkt und dezent verschwiegen wurde. Die Darstellung der gesellschaftlichen Moglichkeiten zum Ausleben homosexueller Neigungen in der fruhen Neuzeit ist ein Unterfangen, das noch gezielterer Forschungsarbeit bedarf. Die moralischen und juristischen Normentwicklungen, zumindest die der obrigkeitlichen, verschaffen uns leider noch keinen Einblick, wie es jenseits der Gerichtssale und des offentlichen Raumes aussah. Abgesehen von der Erwahnung vom kriminellen Umfeld von Sodomitern in Regensburg und Andeutungen von zaghaften Vernetzungen von Sodomitergruppen findet sich leider f