ISBN-13: 9783531166230 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 180 str.
Martina Brandt betritt mit ihrem Buch neues Terrain. Im Gegensatz zu Studien, die 'care' allgemein fassen und darunter vor allem Pflegeleistungen subsumieren, - schaftigt sie sich ausdrucklich mit Hilfen unterhalb der Pflegeschwelle. Solche a- taglichen Leistungen wurden bislang noch kaum detailliert in den Blick genommen. Dabei stellen eher kurzfristige Hilfen im Haushalt, bei Gartenarbeiten, Reparaturen und burokratischen Angelegenheiten bedeutende Unterstutzungen dar. Sie erfolgen - ebenfalls im Gegensatz zu medizinisch anspruchsvoller Pflege - zwischen allen Familienmitgliedern zu allen Zeitpunkten und in alle Richtungen. Damit sind sie auch ein wichtiger Teil der Generationensolidaritat unter Erwachsenen. Innovativ an der Studie ist auch, dass sie sich nicht allein auf ein einziges Land bezieht, sondern den internationalen Vergleich sucht. Dabei bietet sie sowohl wi- tige komparative Befunde als auch neue Erkenntnisse zu den einzelnen elf euro- ischen Landern - von Schweden uber Deutschland, Osterreich und die Schweiz bis hin zu Griechenland. Ein Ziel des Buches ist es, das Modell intergenerationaler Solidaritat auf Hilfen im europaischen Kontext zu ubertragen. Dabei wird ins- sondere dem Einfluss kulturell-kontextueller Strukturen nachgegangen. Wie wirkt der Wohlfahrtsstaat auf den Generationenzusammenhalt in der Familie? Werden Familienleistungen verdrangt, gefordert, oder existiert vielmehr eine spezifische Kombination aus offentlichen und privaten Unterstutzungen? Es wird nicht nur die Hilfewahrscheinlichkeit, sondern auch deren (Zeit-) Intensitat in Abhangigkeit von verschiedenen Faktorengruppen untersucht.