ISBN-13: 9783484312357 / Angielski / Twarda / 2002 / 273 str.
Diese Arbeit erforscht aufgrund von Hoflichkeit entstandene Miverstandnisse zwischen Deutschen und Arabern, die in der interkulturellen Kommunikation unterschiedlichen Hoflichkeitsmaximen folgen. Den Kern der Daten bilden Gesprache im Rahmen von privaten Abendeinladungen (Tannens Methode). Die transkribierten Gesprache werden dann in Ausschnitten den Sprechern und auch Unbeteiligten zur Beurteilung vorgelegt (playback-Interviews). Auf der Grundlage einer interpretativen Soziolinguistik (Gumperz) und der Hoflichkeitstheorie von Brown/Levinson wird ein interdisziplinares methodisches Vorgehen entwickelt, das es erlaubt, Prozesse der Verstandigung und des Miverstehens systematisch zu erfassen. Dieses methodische Verfahren umfat im empirischen Teil: 1. Gesprachseroffnungs- und Beendigungsphasen, 2. Sprecherwechsel und Rezipientenverhalten, 3. Unterschiede im Argumentationsstil, 4. Aspekte des Raumverhaltens. Brown/Levinson gehen davon aus, da es universale Kategorien der Hoflichkeit gibt, deren Stellenwert dann kulturabhangig bestimmt wird. Zentral ist in diesem Zusammenhang der face-Begriff, der aus zwei Aspekten besteht, Distanzierung (negative face) und Annaherung (positive face). Diese Unterscheidung und der damit zusammenhangende Kontrast zwischen individualistischen und kollektivistischen Kulturen (Hofstede) beleuchten Kulturunterschiede: Wahrend die Deutschen viel Wert auf Privatleben und Individualitat legen, bevorzugen die Araber in-group-Beziehungen.