ISBN-13: 9781537333397 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 170 str.
Im August 1608 vernichtet ein schweres Unwetter uber Ilsenburg und Umgebung fast die gesamte Ernte des Bauern Martin Andersen, und zur selben Zeit bringt die Schneidersfrau Margaretha Thankmar ein totes Kind zur Welt. Die Geschadigten halten diese Geschehnisse fur die Taten einer Hexe. Verdachtigt wird die Witwe Walburg Farber. Und noch weiteres Unheil soll durch ihren Schadzauber entstanden sein. Im Marz des Jahres 1609 kommt es zum Prozess. Walburg Farber wird zum Tod durch das Feuer verurteilt. Aber in der Nacht vor ihrem Hinrichtungstermin wird der fur sie aufgeschichtete Scheiterhaufen in Brand gesetzt. Und mit ihm verbrennt eine andere Frau. Vieles spricht dafur, dass der Schmied Eberhard Beringer und der Kohler Hans Balthasar diese Tat begangen haben. Jetzt heit es fur sie, nicht nur ihre Unschuld zu beweisen, sondern auch den wahren Tater zu finden. Davon hangt das weitere Schicksal der Witwe Farber sowie ihrer Tochter Sophie ab, die ebenfalls in den Verdacht geraten ist, eine Hexe zu sein. Leseprobe: "Sie ist eine Hexe ," unterbrach ihn seine Frau und presste im nachsten Moment die Hande auf ihren Bauch. "Das Kind kommt," stammelte sie. "Es kommt viel zu fruh. Allmachtiger Gott, lass es . . ." Der Rest ihrer Worte ging im Getose des mit Urgewalt hereinbrechenden Unwetters unter. Sturmboen heulten, ruttelten an Turen und Fenstern und rissen Dachschindeln herunter. Der Himmel verfinsterte sich dermaen, dass die Nacht hereingebrochen zu sein schien. Dann peitschten unglaubliche Regenmengen herab, gefolgt von Blitzen und Donnergrollen. Die Welt schien unterzugehen. "Die Farbersche oder ihr Buhle hat den Wilden Jager herbeigerufen ," schrie Margaretha Thankmar voller Panik gegen den Larm des Unwetters an. "Oh, hor doch, das ist die schrille Stimme der Wilden Novizin Auch sie ist dabei. Oh Gott, steh uns bei." "Es ist ein schwerer Gewittersturm," widersprach ihr Mann. "Es gibt keinen Wilden Jager und auch keine Wilde Novizin." Statt einer Antwort stie Margaretha Thankmar einen Schmerzensschrei aus. "Das Kind, oh Gott, ich werde auch dieses Kind verlieren " "Ich eile jetzt zu Walburg Farber. Sie wird dir helfen." "Nein, um Gottes Willen, sie ist eine Hexe Bitte, hol eine andere " Lorentz Thankmar tat wie ihm geheien. Trotz des drauen herrschenden Infernos lief er los. Aber es dauerte mehr als eine Stunde, bis er mit einer anderen Geburtshelferin zuruck war. Aber die konnte nicht mehr helfen. Das Kind war bereits zur Welt gekommen; tot wie schon ein anderes zuvor. "Hexenzauber," stohnte Margaretha Thankmar mit Blick auf das tote, viel zu fruh geborene Baby. "Das war der Schadzauber der Walburg Farber."