ISBN-13: 9783957650498 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 218 str.
ISBN-13: 9783957650498 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 218 str.
Es ist paradox: Wohl niemand kann sich der Faszination der Vergangenheit entziehen - und gleichzeitig wird sie in den seltensten Fallen ungebrochen reflektiert. Der Nationalsozialismus bzw. seine Manifestation in der deutschen Geschichte ist nicht nur ein weltpolitisches Phanomen 1933-45, dessen mahnende Reflexion heute wesentlicher Bestandteil des bundesdeutschen Erinnerungsnarrativs ist. Die volkischen, faschistischen und nationalsozialistischen Diskurse und Gesellschaftsentwurfe selbst und ihre post-faschistischen Wiederganger haben eine popularkulturelle Dimension: Es zieht sich ein roter Faden von den volkischen Utopien zur Selbstasthetisierung der faschistischen Diktaturen in Europa - und von diesen zu den modernen rechtskonservativen bis rechtsradikalen Epigonen, die sich im Rahmen des verfassungsrechtlich Moglichen aus beider Zeichen- und Mythenvorrat bedienen. Einmal mehr erweist sich die fantastische Literatur als Seismograf gesamtkultureller Zusammenhange, finden das psychologische Spiel mit Archetypen der Fantasy und die allegorische Qualitat der Science-Fiction als Ideenliteratur zu grosser Wirkung zusammen. Deshalb gilt gerade fur diesen literarischen Bereich in besonderem Masse: Ob affirmative faschistoide Allmachtsfantasie, weltanschaulich taubstumme Naziasthetik im Actionfilm oder geschliffene Satire - die Verarbeitung von totalitar-nationalsozialistischen Versatzstucken in der Popkultur bedarf dringend der Decodierung, damit der Umgang mit der Zeitgeschichte differenziert erfolgt. Das ist auch die Intention dieses Buches: Diesem tumben Raunen sollen ein paar helle Beiklange beigemischt werden, in die braunverdunkelten Geister ein kleines Flammchen der Aufklarung getragen werden. Nicht mehr - aber auch nicht weniger. Der Inhalt: Wenn's doch nur um Julius Caesar ginge. Vorwort Hermann Ritter: Die geheime Weltregierung tagt in Tibet Johannes Ruster: Ein Volk, ein Reich und-oder ein Fuhrer? Von der Faszination nationalsozialistischer Alternativwelten Dierk Spreen: Rechtsextreme Popularkultur. Zum mediensoziologischen und medienethischen Verstandnis der Print-Science-Fiction-Serie Stahlfront Das Titelbild basiert auf einem Motiv von Lothar Bauer."