ISBN-13: 9783640858682 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Altere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 1,0, Universitat Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Versucht man, sich der Figur Herzeloyde in Wolframs von Eschenbach Parzival mithilfe der Forschungsliteratur anzunahern, so sieht man sich schnell vor das Problem gestellt, dass diese Gestalt ungewohnlich kontrovers diskutiert wird. Ist sie nun das "menschliche Abbild der schmerzensreichen Mutter," wie Gustav Ehrismann bereits 1927 behauptet oder ist doch eher Gertrude Lewis zuzustimmen, die zu folgender Erkenntnis kommt: "Wolfram stellt tatsachlich eine konigliche Frau dar mit all ihren Intrigen, ihren um Mitleid heischenden Schwachen, ihrem Stolz, ihren selbstischen Planen und ihrer letzten Enttauschung und Hoffnungslosigkeit"? Diese Arbeit soll zeigen, dass die Mutter Parzivals von entscheidender Bedeutung fur dessen Entwicklung ist. Sie ist als Bindeglied zwischen der von seinem Vater reprasentierten Ritterschaft "von art" und dem Gralsrittertum, das der Protagonist zu erlangen sucht, unverzichtbare Voraussetzung fur die Weiterentwicklung des Letzteren aus Ersterem. Herzeloyde fungiert als Medium der Zeitwende - in ihr und durch sie erscheint erstmals eine dem Gahmuret-Rittertum uberlegene Lebensform als Perspektive. Zunachst soll eine kurze Auflistung der gegenuber der Vorlage Chretiens de Troyes vorgenommenen Veranderungen deutlich machen, dass Wolfram die Figur der Herzeloyde entscheidend um- und aufwertet und ihr somit offenbar eine neue Bedeutung zumisst. Im Anschluss daran wird anhand des Textes Wolframs der Versuch unternommen, die richtungsweisende Funktion dieser Frauengestalt aufzuzeigen.