1. Einleitung.- 2. Interpretation.- 3. Metaphorik der Interpretation.- 4. Lesen und Interpretieren.- 5. Paradigmen.- V.1 Die athenische Polis interpretiert ein Orakel aus Delphi.- V.2 Josef interpretiert den Traum Pharaos.- V.3 Sokrates und Protagoras interpretieren ein Gedicht.- V.4 Die Grotte der Nymphen: Porphyrios interpretiert eine Passage aus der Odyssee.- V.5 Lavater interpretiert Porträts von Goethes Physiognomie.- V.6 Sherlock Holmes interpretiert Spuren.- 6. Rhetorik und Hermeneutik.- 7. Auslegung der Thora und der Bibel.- 8. Hermeneutik als Wissenschaft und Kunst.- 9. Philosophische Hermeneutik.- 10. Interpretation literarischer Texte: Maximen, Regeln, Methoden.- Literaturverzeichnis.
Gerhard Kurz lehrte Neuere deutsche Literaturgeschichte und Allgemeine Literaturwissenschaft an den Universitäten Amsterdam und Gießen.
Wir interpretieren die Welt um uns, wir interpretieren Texte und haben dafür eine besondere „hermeneutische Kunst“ (Schleiermacher) entwickelt. Die Untersuchung geht der Frage nach, welchen Maximen und Regeln wir in der Praxis der Interpretation folgen, und stellt Paradigmen der Interpretation von der Deutung von Orakeln, Träumen und Physiognomien, der kriminalistischen Spurensuche bis zur philologischen Interpretation literarischer Texte vor. Behandelt werden dabei auch Interpretationslehren von der Antike an und die neuzeitliche Entwicklung der Hermeneutik als Kunst und Wissenschaft.