ISBN-13: 9783656934608 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 62 str.
ISBN-13: 9783656934608 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 62 str.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Heiner Carows Schwarz-Wei-Film "Die Russen kommen" lasst sich beinahe nur noch thematisch als ein Film der Nachkriegszeit betrachten. In seinem Entstehungsjahr 1968 war die Welle der Filme mit explizit antifaschistischer Thematik bereits abgeebbt. Die DDR, die sich in ihren Grundungsjahren als Gegenmodell zu einem faschistischen Staat gesehen hatte, setzte nun auch durch politische Weisung auf Filme, die einen sozialistischen Helden gegenuber einem einsichtigen Ubeltater oder einem engagierten Regimegegner favorisierten. Filme, die den nationalsozialistischen Faschismus durch die Darstellung von Einzelschicksalen - auch in Ubertragung auf andere Epochen - verurteilten, waren fur Meinungsbildung und Propaganda in der DDR nur noch wenig relevant. Wenn sie gezeigt wurden, sollten sie jedoch immer in Ausrichtung auf die Gegenwart der DDR verstanden werden konnen. Als Carow durch eine Kurzgeschichte von Egon Richter zu "Die Russen kommen" inspiriert wurde, waren seit dem Kriegsende bereits 23 Jahre vergangen. Im Gegensatz zu dem zur gleichen Zeit gedrehten Werk "Ich war neunzehn" von Konrad Wolf wurde die Auffuhrung von Carows Film verboten. Die dafur genannten Grunde waren pragmatischer Natur, wirken aber heute beinahe zu einfach, um plausibel zu sein. Die Geschichte, die Carow erzahlt, und die Art und Weise, auf die er sie erzahlt, irritierten und irritieren. Die schlielich genehmigte Schnittfassung "Karriere" von 1971 hat nur noch wenig mit dem Ausgangsthema gemein. Erstmals gezeigt wurde "Die Russen kommen" schlielich 1987 nach einer Arbeitskopie aus dem Fundus von Evelyn Carow.