ISBN-13: 9783565065738 / Niemiecki / Miękka / 124 str.
Heilung beginnt oft dort, wo etwas in uns still wird. Nicht als Ergebnis eines Plans, sondern als langsames Aufatmen, nachdem wir lange die Luft angehalten haben. Wenn wir aufhören, nach Gründen zu suchen, und uns erlauben, einfach da zu sein - mit allem, was war und ist.Berührung ist die erste Sprache, die wir lernen. Noch bevor wir ein Wort verstehen, wissen wir, wie sich Nähe anfühlt. Eine Hand auf der Stirn, ein Atem, der uns wärmt - einfache Gesten, in denen sich etwas Tiefes mitteilt: du bist hier, du bist gemeint. Später verlieren wir diese Selbstverständlichkeit, überdecken sie mit Denken, mit Distanz, mit Kontrolle. Doch der Körper vergisst nicht. Er erinnert sich an das, was uns getragen hat, auch wenn wir selbst es längst nicht mehr tun.Worte sind die zweite Sprache. Sie kamen, um die Welt zu ordnen, um dem Unsagbaren Form zu geben. Und doch bleibt in jedem Wort ein Rest von Stille, ein Raum, der nicht gesagt werden kann. Wenn wir Worte wieder so sprechen, dass sie nicht trennen, sondern verbinden, wenn sie nicht erklären, sondern bezeugen, dann beginnen sie, heilend zu wirken.Dieses Buch ist kein Lehrbuch und kein System. Es ist ein Feld von Erfahrungen. Dreißig Impulse, die dich einladen, dich zu erinnern - an die Einfachheit, mit der Berührung geschieht, und an die Kraft, die in einem wahrhaft gesprochenen Wort liegt. V Die Hände, mit denen du berührst, sind nicht Werkzeuge, sie sind Ausdruck deiner Gegenwart. Die Stimme, mit der du sprichst, ist mehr als Klang - sie ist eine Spur von Bewusstsein in der Welt. Wenn beides zusammenkommt - Hand und Wort, Körper und Geist, Tun und Lauschen - entsteht ein Raum, in dem Heilung möglich wird. Wenn du also in den kommenden Seiten von Berührung liest, denke nicht nur an Haut, sondern an das, was durch sie spricht. Wenn du über das Wort liest, denke nicht an Sprache, sondern an das, was sich durch sie erinnert. Und wenn du übst, übe ohne Ziel. Sei einfach anwesend.
Heilung beginnt oft dort, wo etwas in uns still wird. Nicht als Ergebnis eines Plans, sondern als langsames Aufatmen, nachdem wir lange die Luft angehalten haben.