ISBN-13: 9783050042961 / Niemiecki / Twarda / 2006 / 280 str.
Das "System der Sittlichkeit" (1802/03) stellt die erste Vorform von Hegels Philosophie des Geistes dar. In seinem Versuch einer philosophischen Rekonstruktion der Sittlichkeit fragt Hegel, wie sich das moderne Subjekt in die verschiedenen Spharen des gesellschaftlichen und politischen Lebens integriert. Er sucht nach den Bindungskraften, die das in seiner Personlichkeit dem Anspruch nach unverletzliche Individuum vor Isolierung und Entfremdung bewahren und ein erfulltes Zusammenleben sowie die Verwirklichung von Freiheit sichern sollen. Hegels Manuskript, das nach heutigem Sprachgebrauch die fruheste systematische Gestalt seiner praktischen Philosophie enthalt, gilt als einer der schwierigsten Texte der Philosophiegeschichte. Nun liegt erstmals ein durchgehender Kommentar dieses zentralen Werks vor. Das Buch gewahrt umfassenden Einblick in Entstehungsbedingungen und Rezeptionsgeschichte sowie Aufbau und Argumentationsgang des Textes und analysiert dessen Bestreben, Philosophie mit Gesellschafts- und Sozialtheorie zu verbinden. Zahlreiche Einsichten, die im "System der Sittlichkeit" erstmals formuliert und hier rekonstruiert werden, gehoren heute wie selbstverstandlich zum anerkannten Wissensstand. In gewisser Hinsicht nimmt diese fruhe Gestalt der Hegelschen Philosophie sogar nachhegelsches Philosophieren vorweg.
"Von vorneherein beeindruckt Schmidts klare Sprache, die nur an wenigen Stellen die metaphysische Diktion Hegels nachempfindet, und der vorbildliche Aufbau der Studie." Gustav Mechlenburg in: literaturkritik.de, Nr. 8, August 2007 "[Schmidt] hat eine grundsolide, gut lesbare Studie zu dem jungen Hegel vorgelegt, deren Verdienst darin gesehen werden darf, dass er die Bedeutung des 'Systems der Sittlichkeit' als der ersten Fassung von Hegels Geistphilosophie in den differenzierten Debattenlagen um die Gestalt einer ersten Philosophie um 1800 herausgearbeitet hat." Christian Danz in: Theologische Literaturzeitung, 133. Jg., Heft 3, März 2008