ISBN-13: 9783656544784 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 20 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,7, Universitat Leipzig (Simon Dubnow Institut), Veranstaltung: Kolloquium: Wissensubertragung. Zur Materialitat judischer Wissenskulturen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Kann dein Wort denn so verklungen in der Leere Zions sein - oder gar nicht eingedrungen in dies Zauberreich aus Schein?", fragt Gershom Scholem 1934 in seinem "Lehrgedicht", nachdem er seit uber zehn Jahren in Jerusalem, "in den Kulissen eines unverstandlich gewordenen Gesetzes", einigermaen desillusioniert lebte. Scholem beschreibt in diesem Gedicht den Zustand der Sprache als Indikator fur den Grad der Gegenwart oder Abwesenheit des Gottlichen in der Welt. Das theologische Moment wie auch die Verbindung von Sprachtheorie und Geschichtsphilosophie stehen ebenso in Scholems Aufsatz "S. J. Agnon - der letzte hebraische Klassiker," sowie in seinem im Dezember 1926 verfassten Brief an Franz Rosenzweig im Vordergrund. Nicht zuletzt erfahrt die genannte Verbindung ihren umfassendsten Niederschlag in Scholems Lebensaufgabe, seiner Sprachtheorie der Kabbala. In der vorliegenden Arbeit soll darum Scholems Haltung gegenuber dem Zionismus, verstanden als aktiver Eingriff in die judische Geschichte, im Zusammenhang mit seiner Sprachphilosophie beleuchtet werden. Wie bewertet Scholem S. J. Agnons Einfluss auf die Erneuerung der hebraischen Sprache und welche Bedeutung misst Scholem dieser Erneuerung fur das Gelingen des Zionismus bei? Es findet sich der Entwurf eines Verhaltnisses von Sprache, Geschichte und Offenbarung 1 auch bei Scholems Freund und Wegbegleiter Walter Benjamin. Wo in diesem "Spalt zwischen zwei Sprachen" also trifft sich Scholems Sprachphilosophie mit Benjamins Ubersetzungstheorie?