ISBN-13: 9783110281309 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 480 str.
Das Streben nach einem guten Leben, mithin nach einem guten Tod, beherrschte schon immer die Philosophie, Theologie, und dann auch die Literatur und Medizin. In der Fruhneuzeit intensivierte sich der Diskurs zu diesem Thema, wie die Arbeiten von Paracelsus, Valentin Weigel und Jacob Bohme u. a. deutlich vor Augen fuhren. Im vorliegenden Band reflektieren Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen, von der Philosophie- zur Medizingeschichte, von Theologie bis zur Literaturwissenschaft, im engen Gesprach miteinander, was im Spiegel ihrer jeweiligen Quellen gutes Leben und guter Tod ausmachten. Insoweit als diese Fragestellung gar nichts an Relevanz oder sogar Dringlichkeit verloren hat, bietet diese Aufsatzsammlung ein reiches Spektrum an kritischen Reflexionen uber unterschiedlichste Herangehensweisen, Methoden und Theorien zu beiden Aspekten. Die zukunftigen Aufgaben der Natur-, Geistes- und Religionswissenschaften, einschlielich der Medizin, durften darin bestehen, wie die Autoren jeweils fur sich argumentieren, die holistischen Strategien, wie sie sowohl von Medizinern als auch Dichtern, sowohl von Kunstlern als auch von Theologen entwickelt wurden, neu zu entdecken und gewinnbringend fur den modernen Diskurs einzusetzen.
Wie ging man in der Frühneuzeit mit dem Problem um, ein gutes Leben zu führen, um auch einen guten Tod zu erfahren? Dieser Diskurs besaß tiefe Wurzeln bereits in der Antike, setzte sich im Mittelalter fort und steigerte sich erheblich im 16. und 17. Jahrhundert, vor allem beeinflusst durch die Protestantische Reformation und die neuartige medizinische Forschung, wie sie u. a. stark von Theophrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, beeinflusst wurde. Theologische, philosophische, ethische, moralische, medizinische und hygienische Ueberlegungen kreuzten sich und verschmolzen z. T. miteinander.