Grundlagen Der Behandlung

ISBN-13: 9783540672906 / Niemiecki / Miękka / 2000 / 218 str.

T. Poehlke; I. Flenker; A. Follmann

Opis

Die Beitrage des vorliegenden Bandes aus der Reihe "Suchtmedizin" basieren auf langjahrigen Erfahrungen von Arzten, Psychologen und Sozialarbeitern in der Behandlung Abhangiger. Die multiprofessionelle Ausrichtung macht deutlich, dass eine zeitgemae Behandlung nicht ohne den Wissensaustausch verschiedener Professionen moglich ist. Ein wichtiger Schritt zur Sensibilisierung fur diese Thematik im arztlichen Bereich wurde durch die Bundesarztekammer vollzogen, die ein Curriculum "Suchtmedizinische Versorgung" etablierte und somit die Fachkunde auf diesem Gebiet empfahl. Somit wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass ein groer Teil der Betroffenen Kontakt zu Arzten hat, hier aber oft die mangelhafte arztliche Ausbildung oder allgemein kommunikative Probleme eine aktive Bearbeitung der Problematik erschwert. Der vorliegende Band Suchtmedizinische Versorgung 1: Grundlagen der Behandlung stellt eine praxisnahe Betrachtung dieser Schwierigkeiten in den Vordergrund und zeigt Losungsmoglichkeiten auf. Neben Arzten, Mitarbeitern von Suchtberatungsstellen, Behorden und Justiz wird auch die interessierte Offentlichkeit von dieser Publikation profitieren.

Spis treści

I Allgemeine Grundlagen.- 1 Diagnostische Klassifikation.- ICD-10.- Akute Intoxikation.- Schädlicher Gebrauch.- Abhängigkeitssyndrom.- Entzugssyndrom.- Weitere Störungen.- DSM-IV.- Abschließende Bemerkungen.- 2 Epidemiologie.- Grundlagen epidemiologischer Untersuchungen.- Ergebnisse der Repräsentativerhebung 1997.- Illegale Drogen.- Alkohol.- Tabak.- Medikamente.- Zusammenfassung.- 3 Körperliche und psychische Folgeerkrankungen, soziale Folgen und volkswirtschaftliche Kosten.- Körperliche Folgeerkrankungen bei Suchtmittelkonsumenten.- Körperliche Folgeerkrankungen im Umfeld des Suchtmittelkonsumenten.- Psychische Folgeerkrankungen bei Suchtmittelkonsumenten.- Psychische Folgeerkrankungen im Umfeld von Suchtmittelkonsumenten.- Soziale Suchtfolgeschäden.- Belastung der Gesamtbevölkerung durch Suchtfolgeerkrankungen.- Zur Berechnung der volkswirtschaftlichen Kosten von Substanzabhängigkeit.- 4 Entwicklung und Aufrechterhaltung von Drogengebrauch und Drogenabhängigkeit.- Störungsmodelle.- Sucht als Krankheit.- Sucht als körperliche Abhängigkeit.- Sucht als psychische Abhängigkeit.- Drogen als positive Verhaltensverstärker.- Welche Befunde am Tier sind auf Menschen übertragbar?.- Chronischer Drogengebrauch: ein Paradoxon?.- Wie wirkt eine Droge subjektiv?.- Negative Verstärkerwirkung.- Indirekte Verstärkereffekte.- Kopplung der Drogenwirkung an Hinweisreize.- Toleranzentwicklung.- Entzugssymptome.- Neuroanatomische Substrate der Abhängigkeitsentwicklung.- Stadien des Drogenkonsums.- Toleranzänderung in der Suchtentwicklung.- Sensitivierung.- Distale und proximale Risikofaktoren für den Drogengebrauch.- Subjektive Drogenwirkungseffekte.- Drogenwirkung und Erwartungseffekte.- Temperament, Charakter und Substanzpräferenzen.- Ausblick.- 5 Prävention.- Präventionsstrategien.- Primärprävention.- Ergebnisse und Konzepte der Grundlagenforschung.- Prospektive Längsschnittstudien.- Experimentelle Untersuchungen.- Ausblick.- 6 Prinzipien der Intervention.- Niederschwelligkeit.- Freiwilligkeit.- Absprache der Behandlungsziele zwischen Patient und Arzt.- Zielhierarchie und „harm reduction“.- Absprache des Settings.- Multiprofessionalität und regionaler Verbund.- Regelverstöße durch Patienten.- Regelverstöße durch die Behandelnden.- 7 Effektivität und Effizienz der Behandlung von Suchtkrankheiten.- Strategien der Suchtbehandlung.- Messung des Therapieerfolgs.- Methodische Überlegungen zur Gültigkeit von Erfolgsaussagen.- Behandlungserfolg im katamnestischen Verlauf.- Kontrollierter Konsum vs. Abstinenz.- Prognose des Behandlungserfolgs.- Vergleiche von Behandlungsformen.- Dauer einer Behandlung.- Vergleiche zwischen minimaler und extensiver Behandlung.- Vergleichende Untersuchungen von Behandlungsprogrammen.- Überprüfung der Wirksamkeit von Behandlungskomponenten.- II Leistungserbringung.- 8 Leistungserbringung - Kranken-, Rentenversicherung und Sozialhilfe.- Einführung.- Die grundsätzlichen Zuständigkeitsmerkmale der Kranken- und Rentenversicherung sowie der Träger der Sozialhilfe.- Überblick über den Leistungsumfang der Kranken- und Rentenversicherung und der Träger der Sozialhilfe.- Überblick über die Leistungspflichten bei einzelnen Hilfen für Suchtkranke.- Hinweise zum Verwaltungsverfahren der einzelnen Leistungsträger.- III Versorgungssystem.- 9 Versorgungssystem der Suchtkrankenhilfe in Deutschland.- Niederschwellige Einrichtungen.- Ärzte, psychotherapeutische Praxen und ärztlichen Dienste.- Ambulante Behandlungs- und Beratungsstellen, Institutsambulanzen und Fachambulanzen.- Ambulantes betreutes Wohnen.- Akutkrankenhäuser und psychiatrische Kliniken.- Rehabilitationseinrichtungen.- Wohnheime und Übergangseinrichtungen.- Betriebliche Suchtkrankenhilfe.- Beschäftigungs- und Arbeitsprojekte.- Selbsthilfe.- 10 Psychosoziale Betreuung inkl. Kooperationsansätze und -modelle.- Entwicklung der Suchtkrankenhilfe in Deutschland.- Aufgaben der Beratungsstellen.- Prophylaxe.- Information.- Beratung.- Vermittlung.- Krisenintervention.- Psychosoziale Begleitung.- Nachsorge.- Ambulante Rehabilitation.- Niedrigschwellige Drogenhilfe.- Formen der Zusammenarbeit.- Modelle der Kooperation und Vernetzung.- Kooperation.- Vernetzung.- Kooperation und Vernetzung — warum?.- 11 Netzwerk kommunaler Suchthilfen am Beispiel Bielefeld.- Warum bedarf es eines kommunalen Suchthilfesystems?.- Koordination und Kooperation als Basis für ein dynamisches Steuerungsmodell.- Zum Stellenwert der Medizin im kommunalen Suchthilfesystem.- Sucht ist ein interdisziplinäres Problem.- Verantwortlichkeiten gerade für Schwerstabhängige müssen eindeutig geklärt sein.- Die strukturelle Zweiteilung muß überwunden werden.- Die Behandlung und Versorgung suchtkranker Menschen als Prüfstein für das Selbstverständnis einer demokratischen Gesellschaft.- 12 Rechtliche Grundlagen in der Versorgung von Suchtkranken — Typische Situationen aus der täglichen Praxis.- Suchtkrankheit und Schwangerschaft.- Minderjährige suchtkranke Personen.- Wohnungslosigkeit des Suchtkranken.- Strafrechtliche Folgen von Abhängigkeit.- Unterschied zwischen legalem und illegalem Suchtmittelkonsum.- Zur Schuldfähigkeit des suchtkranken Patienten aus gutachterlicher Sicht.- Dissoziale Verhaltensweisen im Rauschzustand: Zuständigkeitsprobleme in einem schwierigen Grenzbereich.- Zu richterlich angeordneten Rechtsfolgen einer Straftat Geld- und Freiheitsstrafen — Bewährungsstrafen — Maßregelvollzug — Therapie statt Strafe.- Der Arzt als Behandler eines straffälligen Patienten.- Zum Schweigerecht bzw. zur Schweigepflicht.- Zum Behandlungsabbruch wegen strafbarer Handlungen.- Suchtkranke Patienten als Gewaltopfer.- Suchtkranke Patienten und Ausländerstatus.- Suchtkranke Patienten mit krankheitsbedingter Selbstgefährdung.- Suchtkranke Patienten und Fahrerlaubnis.- Suchtkranke Patienten und Infektionskrankheiten.- Fazit.- IV Frühintervention und motivierende Gesprächsführung.- 13 Die Arzt-Patient-Beziehung.- Grundlegende Implikationen der Arzt- und der Patientenrolle.- Häufige von Patienten mit problematischem Suchtmittelkonsum ihrem Arzt zugeschriebene Rollen.- Rollenzuweisung aufgrund von Vorerfahrung.- Rollenzuweisung aufgrund aktueller Erfahrung.- Einstellungen von Ärzten gegenüber Patienten mit problematischem Suchtmittelkonsum.- Grundlagen einer motivierenden Arzt-Patient-Beziehung.- Umfassende offene Kommunikation.- Verzicht auf Drohungen und Gewalt.- Einbeziehung des Suchthilfesystems.- Selbstreflexion des Arztes.- 14 Grundlagen motivierender Gesprächsführung.- Das Phänomen der Ambivalenz.- Zur Effektivität kurzer motivierender Gespräche in Praxis und Krankenhaus.- Grundprinzipien motivierender Gesprächsführung.- Prinzip 1: Empathie ausdrücken.- Prinzip 2: Diskrepanzen entwickeln.- Prinzip 3: Beweisführungen vermeiden.- Prinzip 4: Den Widerstand aufnehmen.- Prinzip 5: Selbstwirksamkeit fördern.- Strategien zur Förderung der Veränderungsmotivation.- Offene Fragen stellen.- Aktiv Zuhören.- Bestätigen.- Selbstmotivierende Aussagen hervorrufen.- Zusammenfassen.- Strategien zum Umgang mit Widerstand.- Den Fokus verschieben.- Zustimmung mit einer Wendung.- Umformen und anders beleuchten.- Paradoxe Intervention.- Strategien zur Einleitung konkreter Veränderungsschritte.- Zur Beteiligung von Angehörigen und wichtigen Bezugspersonen.

Blurb

Die Beiträge des vorliegenden Bandes aus der Reihe "Suchtmedizin" basieren auf langjährigen Erfahrungen von Ärzten, Psychologen udn Sozialarbeitern in der Behandlung Abhängiger. Die multiprofessionelle Ausrichtung macht deutlich, dass eine zeitgemäße Behandlung nicht ohne den wissensaustausch verschiedener Professionen möglich ist. Ein wichtiger Schritt zur Sensibilisierung für diese Thematik im ärztlichen Bereich wurde durch die Bundesärztekammer vollzogen, die ein Curriculum "Suchtmedizinische Versorgung" etablierte und somit die Fachkunde auf diesem Gebiet empfahl. Somit wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass ein großer Teil der Betroffenen Kontakt zu Ärzten hat, hier aber oft die mangelhafte ärztliche Ausbildung oder allgemein kommunikative Probleme eine aktive Bearbeitung der Problematik erschwert. Der vorliegende Band "Suchtmedizinische Versorgung 1: Grundlagen der Behandlung" stellt eine praxisnahe Betrachtung dieser Schwierigkeiten in den Vordergrund und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Neben Ärzten, Mitarbeitern von Suchtberatungsstellen, Behörden und Justiz wird auch die interessierte Öffentlichkeit von dieser Publikation profitieren.